Samstag, 5. Oktober 2019

{Rezension} Im Jahr des Affen von Que Du Luu

Titel: Im Jahr des Affen
Autorin: Que Du Luu
Verlag: Königskinder (Carlsen)
Erschienen: 2016
Seitenzahl: 288
Reihe: -
















                                       Inhalt                                        


Mini ist eine Banane: außen gelb und innen weiß. Ihr Vater hingegen bleibt durch und durch gelb: Er spricht nur gebrochen Deutsch und betreibt ein Chinarestaurant. Als ihr Vater ins Krankenhaus kommt, muss Mini im Restaurant schuften, sich mit dem trotzigen Koch streiten – und sie kann Bela nicht wiedertreffen, bei dem sie so viel Ruhe gefunden hat. Dann reist auch noch Onkel Wu an. Der traditionsbewusste Chinese holt die Vergangenheit wieder hoch: das frühere Leben, die gefährliche Flucht als Boatpeople aus Vietnam. Poetisch, klug, unterhaltsam: Der ungewöhnliche Roman erzählt von der Tragik des Andersseins, der Suche nach Heimat – und der Suche nach Glück.
Quelle: Buchrückseite


                                Meine Meinung                                 


Die Jugendliche Mini steht zu Beginn der Ferien und hat sich in Bela verknallt. Doch unbeschwert verlaufen die nächsten Wochen nicht, denn ihr Vater muss ins Krankenhaus und kurz darauf kommt dessen Bruder zu Besuch. Also kümmert sie sich so gut es geht um das Chinarestaurant. Mini schwankt immer zwischen ihrer jugendlichen Verliebtheit und der Arbeit im Restaurant. Der Konflikt, dass sie für die Deutschen als Chinesin angesehen wird und sie diese Traditionen aber kaum kennt, ist sehr anschaulich geschildert. Obwohl man schnell einen guten Überblick über ihr Leben bekommt, wurde ich mit der Protagonistin nie ganz warm. Vor allem ihr Verhalten am Anfang habe ich nicht verstanden. Mit der Zeit war ich aber mit ihrer Entwicklung zufrieden, auch wenn ich sie nie gänzlich sympathisch fand.


Durch die Arbeit im Restaurant und ihrem Onkel erhält man einen guten Einblick in die chinesischen Traditionen. Minis Vater spricht zwar kaum Deutsch und hält durch das Restaurant an seiner Herkunft fest, jedoch spürt man mit der Zeit, dass er gewisse Dinge nur halbherzig praktiziert. Minis Onkel jedoch lebt noch die chinesischen Traditionen. Die Erwähnung und Schilderung dieser empfand ich als sehr informativ.


Mit der Zeit wurde das Geschehen etwas langatmig, hat sich wiederholt und kam einfach nicht vorwärts. Im letzten Drittel jedoch kam die Vergangenheit von Minis Vater und Onkel zur Sprache, ihrem Leben und der Flucht aus Vietnam, sowie die chinesischen Werte. Hier habe ich wieder sehr interessiert gelesen, vor allem da ich in der Danksagung gesehen habe, dass die Eltern der Autorin ebenfalls in Vietnam lebten und von dort flüchteten.


                                        Fazit                                         


Im Jahr des Affen beinhaltet eine manchmal sehr langatmige Erzählung, macht dies jedoch mit den kulturellen und politischen Themen wieder wett. Man erfährt vieles über die chinesische Tradition und der Flucht von Minis Verwandten. Auch das Leben der Protagonistin, das nie ganz deutsch oder chinesisch ist, wurde anschaulich geschildert.


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