Titel: Die Bucht der Träume
Autor: Elena Sonnberg (Pseudonym von Adriana Popescu)
Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 464
Reihe: --
Werbung, da Rezensionsexemplar
Inhalt
Sara
hatte keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater, seit er sie und ihre Mutter vor
Jahren verließ. Nun hat er ihr überraschend sein Haus am Gardasee vermacht – in
jenem malerischen Ort, in dem die Familie früher die glücklichsten Sommer
verbrachte. Sara will das Erbe möglichst schnell wieder loswerden und reist mit
ihrer Tochter Mimi nach Italien, um das Anwesen zu verkaufen. Doch der Urlaub
am Gardasee stellt Saras Leben völlig auf den Kopf. Der Makler vor Ort ist
niemand anders als ihre Jugendliebe Matteo, den sie nie vergessen konnte. Und
umgeben vom Duft des Sommers und bittersüßen Erinnerungen entdeckt Sara ein
Geheimnis ihres Vaters, das ihn in ganz neuem Licht erscheinen lässt…
Quelle: Buchrückseite
Meine Meinung
Sara
hat seit vielen Jahren ein distanziertes Verhältnis zu ihrem Vater, als dieser
nun unerwartet stirbt. Erst nach der Beerdigung erfährt Sara davon und auch, dass
er ihr sein Haus am Gardasee vermacht. Dort hat Sara als Heranwachsende mit
ihrer Familie viele glückliche Sommer verbracht, bis der Vater die Familie
auseinander riss. Nun reist Sara mit ihrer jugendlichen Tochter Mimi dorthin um
das Haus schnellstmöglich zu verkaufen. Doch der Makler ist ihr Ex-Freund
Matteo, der mit dem wohlbekannten Ort so viele schöne Erinnerungen weckt.
Kann
man in einem Wohlfühlroman einen Antihelden haben? Sara hatte ein enges und
richtig schönes Verhältnis zu ihrem Vater, bis er ihr als Jugendliche eine
Verantwortung übertrug, die man keinem Kind antut. Seitdem herrschte sehr wenig
Kontakt zwischen den beiden und Sara ist nie mehr an den Gardasee
zurückgekehrt. Im Laufe des Romans erfährt man, warum ihr Vater damals so
gehandelt hat, jedoch hätte es sooo viele Möglichkeiten gegeben die Beziehung
zu Sara wieder aufzufrischen. Außerdem hat es mich manchmal wütend gemacht, wie
sehr die Bewohner/innen des kleinen malerischen Ortes von Franco geschwärmt
haben, dessen italienische Variante so anders war als der deutsche Frank. Trotzdem
habe ich Sara auf ihrer Reise in die Vergangenheit und dem Wirrwarr ihrer
Gefühle (Trauer, Wut, Liebe…) gerne begleitet. Mit Sara konnte ich mich sehr
gut identifizieren, denn sie ist ein Sinnbild für einige von uns, die in ihrem
Leben schon viel gefühlt haben und irgendwo gestrandet sind.
>>Mit dem Zeigefinger fahre ich ihre Schrift nach, ein Lächeln auf meinen Lippen. Manchmal denke ich, Worte sind alles, was wir zurücklassen.
Aufgeschrieben, gesagt oder verschwiegen.<<, S. 397
Der
Schreibstil ist einfach nur passend und wunderschön! Saras Traurigkeit und
Beklemmung konnte ich so gut nachvollziehen. Aber auch die schönen Momente sind
detailliert und liebevoll beschrieben, dass ich grinsen musste. Ich hab die
schönen Worte von Elena Sonnberg alias Adriana Popescu sehr genossen! Auch das
Setting ist einfach perfekt! Der Gardasee an sich weckt schon Urlaubsfeeling
pur, was sich auch in Saras Erinnerungen und Mimis Drang nach schönen
Sommertagen widerspiegelt. Wobei das Städtchen Malescine einen sehr gemütlichen
Ort zum Bummeln, Baden oder gut Essen darstellt und auch freundschaftlich
verbundene Bewohner/innen hat.
Fazit
Die
Bucht der Träume hat nicht nur einen blumigen Titel, sondern auch ein
malerisches Setting am Gardasee und eine gemütliche kleine Gemeinschaft von
Freunden. Obwohl ich Saras verstorbenen Vater gar nicht leiden kann, habe ich
es sehr genossen sie und ihre widerstreitenden Gefühle zu begleiten. Die
perfekte Urlaubslektüre voller Erinnerungen, Freude und Sonne.
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