Dienstag, 23. Juli 2024

{Rezension} Die unendliche Reise der Aubry Tourvel von Douglas Westerbeke

Titel: Die unendliche Reise der Aubry Tourvel
Autor: Douglas Westerbeke
Übersetzer: Alexander Weber
Verlag: Harper Collins
Seitenzahl: 464
Reihe: --
 
Werbung, da Rezensionsexemplar
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
                                                    Inhalt                                                    
 
Als die junge Aubry von einem Tag auf den anderen von einer rätselhaften Krankheit befallen wird, die es ihr unmöglich macht, länger als ein paar Tage an einem Ort zu bleiben, muss sie ihre Heimatstadt Paris verlassen. Mit jedem Schritt ins Unbekannte wird Aubrys Mut auf die Probe gestellt, und mit dem Herzen einer Entdeckerin stellt sie sich in den Schatten, die in der Dunkelheit lauern. Von den Eisfeldern der arktischen Wüste bis zu den dichten Dschungeln des Kongo folgt sie einem unergründlichen Pfad, stets auf der Suche nach innerer Ruhe und Erfüllung. Die Hoffnung auf ein Heilmittel führt sie in eine geheimnisvolle Bibliothek und zu anderen Suchenden, die, wie sie selbst unfreiwillig getrieben, vom Wunsch erfüllt sind, endlich anzukommen.
Quelle: Buchrückseite
 
 
 
                                            Meine Meinung                                          
 
Aubry und ihre Schwestern finden in Paris einen ungewöhnlichen Brunnen. Sie opfern einen Gegenstand, der ihnen wichtig ist, und wünschen sich jeweils etwas Bestimmtes. Doch Aubry hat kürzlich einen hölzernen Rätselball gefunden, den sie nicht bereit ist herzugeben. Deshalb, so vermutet das junge Mädchen stets, bekommt es die Krankheit, die es bald über den ganzen Erdball schickt. Aubry kann nur wenige Tage an einem Ort bleiben, bis sie anfängt innerlich zu verbluten. Auch wenn Aubry die ganze Erde bereist hat, spielt die Geschichte hauptsächlich in Asien und teilweise in Afrika. 
 
Die Geschichte wird nicht linear erzählt. Wir steigen damit ein, dass Aubry auf einem Platz in Ruhe zeichnet, doch plötzlich fängt ihre Nase an zu bluten und sie weiß, sie hat nur noch wenige Augenblicke um von diesem Ort fortzukommen. So erfahren wir direkt am Anfang was passiert, wenn sie nicht alle paar Tage weiterreist. Als sie dabei auf einem Floß flüchtet, erzählt sie dort zwei Kindern einen Teil ihrer Geschichte. Und so geht es weiter: Aubry reist auf der Welt umher und erzählt einigen Leuten eine Begebenheit, wodurch ihre Erlebnisse und Erzählungen mit der Zeit ihr gesamtes Leben ergeben. Manchmal ist es verwirrend aus einer Erzählung Aubrys wieder aufzutauchen und sich im Geschehen zurechtzufinden. Außerdem wird später auf verschiedene Personen Bezug genommen, wo ich manchmal nicht sofort wusste, wer oder welches Erlebnis hinter dem Namen steckt. Dennoch  sind die Erlebnisse von Aubry in sich spannend und faszinierend. Wir erfahren, wie das kleine wohlbehütete Mädchen gelernt hat sich zu ernähren und zu verteidigen. Wir dürfen mit Aubry die höchsten Berge überqueren, die freundlichsten Menschen treffen und auch bisher nicht entdeckte Tiere sehen. Wir lesen von ihren Liebesbeziehungen, die natürlich immer nur kurz andauern.
>>Niemand weiß mehr über das Heute, eben diesen Tag, als der Mensch, der ihn gerade lebt.
Niemand weiß mehr über sie als sie.<<, S. 428
 
Und wir begleiten Aubry in die geheimnisvolle Bibliothek. Genau das ist es, weshalb ich zu dem Buch gegriffen habe. Ich wollte mit Aubry die Bibliothek entdecken, die anderen Suchenden treffen und das Geheimnis ihrer Krankheit ergründen, wie es im Klappentext angedeutet ist. Leider wurde ich enttäuscht, denn die Gleichgesinnten gib es nicht. Aubry befindet sich immer alleine in der Bibliothek. Diese ist jedoch sehr magisch und beeindruckend. An den unterschiedlichsten Orten findet Aubry die Bibliothek und liest sich wochenlang durch Bücher. Die Bibliothek finde ich wirklich faszinierend und das Bild, als sie im Urwald auftauchte und sich über all die Bäume erstreckte, hat mir besonders gut gefallen. Den philosophischen Sinn hinter der Bibliothek finde ich gut, dennoch wurde nicht genug daraus gemacht. Denn auf all die Fragen rund um Aubrys Krankheit erhält man dort keine Antwort. Am Ende der Geschichte wird auf Aubrys ungewöhnliche Krankheit eingegangen, aber das war mir nicht genug. Diese Geschichte zählt zu dem Genre magischer Realismus. Dass also hinter der Krankheit eine realistische Erklärung zu finden ist, hab ich nicht erwartet, dass aber so gar kein nachvollziehbares und sinniges Magiesystem dahinter steckt, finde ich doch sehr enttäuschend.
 
 
                                                      Fazit                                                    
 
Die unendliche Reise der Aubry Tourvel erzählt viele Episoden aus Aubrys Leben. Oft unzusammenhängend werden die einzelnen Begebenheiten geschildert, die jedoch spannend und faszinierend sind. Die Bibliothek ist immer wieder sehr beeindruckend, jedoch gibt diese auch nicht wirklich Antworten und ich wurde am Ende mit vielen offenen Fragen und Verwirrung zurückgelassen. Das System hinter dem magischen Realismus zeigt keine Verbindungen, geschweige denn Logik. Aubrys Krankheit gibt nicht ihr Geheimnis preis, sondern dient nur als Rahmen für diesen Abenteuerroman einer starken Frau.
 
 

 

1 Kommentar:

  1. Hallo Tine,
    schade, dass dir die Geschichte nicht vollends gefallen hat. Hab das Buch noch auf dem SUB und bin gespannt.
    Viele Grüße :)

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