Titel: Der Sommer, als wir träumen lernten
Autorin: Adriana Popescu
Verlag: cbt
Seitenzahl: 448
Reihe: -
Werbung, da Rezensionsexemplar
Inhalt
Leo, Grete, Alex und Jannis haben
schon mal eines gemeinsam: Ihre Familien halten es einfach nicht mehr aus mit
ihnen, weshalb sie auf eine Therapie-Camp-Tour geschickt worden sind. Die
schwedischen Wälder sind zwar nicht gerade die Wüste, aber verbannt und
verraten fühlen sie sich trotzdem. Alex hasst es, ohne ihre Freunde zu sein,
aber wenn es sein muss, ist sie eben eine One-Girl-Gang. Perfektes Opfer ist
Grete mit den schicken Klamotten, die garantiert das erste Mal von Mami weg
ist. Für Jannis ist das Camp die letzte Chance. Also macht er genau das, was er
immer macht, aber nie soll: Er schlägt um sich. Typen wie Jannis geht der
introvertierte Leo normalerweise aus dem Weg, aber seit sie ihn in diesem
bekloppten Camp auf kalten Digital-Entzug gesetzt haben, ist er selber kurz
vorm Ausflippen.
Quelle: Homepage Randomhouse
Meine Meinung
Die vier Problem-Jugendlichen
werden in Schweden auf eine Kanu-Tour geschickt, was natürlich alle total doof
finden. Durch die wechselnden Perspektiven lernt man den wütenden Jannis, die
toughe Alex, den süchtigen Leo und die stetig plappernde Grete gut kennen. Bei
einigen ist ihr Problem offensichtlich, bei anderen nur vermeintlich oder man
erfährt sogar erst zum Ende des Buches hin, was das Leben der Person schwierig
macht. Zwischen Paddeln auf dem Fluss und dem Aufschlagen des Lagers geraten
die vier immer wieder aneinander. Doch wie sich später die Gruppendynamik
entwickelt, finde ich wirklich schön.
In dem Buch werden natürlich
einige Probleme und die mentale Gesundheit angesprochen, was Betroffene triggern
könnte, ansonsten ist Adriana Popescus Schreibstil eben so toll, dass man die
Gefühle der Protagonisten nachfühlen kann, aber die Geschichte nie zu schwer
wird. Die Autorin findet passende Beschreibungen und einfühlsame Worte um die vier
Protagonisten darzustellen. Ich liebe den letzten (Ab)Satz. Besonders eine Wendung zum Ende hin sollte die
Leser/innen bestimmt erschüttern, aber ich war beim Lesen einfach nur berührt
und wollte die Person in den Arm nehmen. SO angenehm und empathisch sind
Adriana Popescus Worte, denn die Protagonisten hat sie direkt in mein Herz
geschrieben.
>> Es fühlt sich so an, als wären wir in einem Gemälde zu Besuch, in dem außer mir niemand ist.<<, Grete, 25 %
Ein schönes Detail ist ein
bereits bekannter Charakter aus Ein Lächeln sieht man auch im Dunkeln. Tommi
war mir damals nur bedingt sympathisch, aber hier hatte ich ihn richtig gern
und mich sehr über seine Entwicklung gefreut. Durch eine zusätzliche
Perspektive erhält man durch ihn nochmals einen anderen Einblick (als Betreuer)
auf die vier Jugendlichen.
Fazit
Der Sommer, als wir träumen
lernten ist wieder ein großartiges Buch von Adriana Popescu, die wie keine
andere passende und zugleich schöne Worte für die Protagonisten findet. Die
vier Problem-Jugendlichen sind von Anfang an sympathisch, deren Gefühle man
durch ihre wechselnden Perspektiven gut nachvollziehen und somit die Entwicklung
der vier miterleben kann. Eine Mischung aus Feel-Good-Roman und mentaler
(womöglich aber auch triggender) Themen.
Hey Tine,
AntwortenLöschendas klingt wirklich gut. Das Buch steht bereits (wie weitere der Autorin) auf meiner Wunschliste und ich hoffe, noch irgendwie zwei Leseleben dazuzubekommen xD
Liebe Grüße Melli