Freitag, 30. Juni 2023

{Rezension} Spuren einer fernen Zeit von Birgit Borchert

Titel: Spuren einer fernen Zeit - Die Senckenberg-Saga
Autorin: Birgit Borchert
Verlag: Lübbe
Erschienen: 28.04.2023
Seitenzahl: 592
Reihe: -
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
                                                                           Inhalt                                                                           

Frankfurt, 1907. Als die junge Sophie von Mayden den großen Lichthof des neuen Senckenberg-Museums betritt, ist sie wie gebannt vom Anblick eines riesigen Dinosauriers. Sie spürt: Eines Tages will sie diese faszinierenden Urzeitwesen selbst erforschen. Doch als Frau ist ihr der Weg zum Paläontologie-Studium versperrt. Außerdem erwarten ihre Eltern baldmöglichst eine standesgemäße Heirat. Sophie aber hat andere Pläne. Ihre Beharrlichkeit verhilft ihr zu einer Anstellung im Museum. Dort verliebt sie sich in den Doktoranden Paul Klüver, der aus einfachen Verhältnissen stammt und in Sophie nur eine verwöhnte Bürgertochter sieht. Eine spektakuläre Expedition führt beide nach Afrika, wo Sophie ihm und sich selbst beweisen will: Für ihren großen Traum ist sie bereit, alles aufs Spiel zu setzen...
Quelle: Buchrücken
 
 
                                                                   Meine Meinung                                                                  
 
Sophie ist seit dem ersten Anblick eines gigantischen Skeletts fasziniert von Dinosauriern und möchte unbedingt Paläontologie studieren, doch 1907 ist Frauen ein Studium untersagt und erst recht in so einem wissenschaftlichen Gebiet. Schritt für Schritt kämpft Sophie für ihren großen Traum. Auch wenn ihre Mutter auf eine standesgemäße Hochzeit pocht, kann sie ihren Vater davon überzeugen bis dahin im Senckenberg-Museum als Gehilfin arbeiten zu dürfen. Doch ihr großes Ziel hat Sophie immer noch vor Augen.
 
Die Autorin beschreibt Sophies Leben sehr anschaulich und es ergibt sich ein umfassendes Bild von Sophies Umfeld und der damaligen Zeit. In dem fast 600 Seiten dicken Buch ist keine einzige umsonst. Sophies Arbeit im Senckenberg Museum wird sehr detailliert beschrieben, sodass ich sogar noch einiges über Dinosaurier und Geologie lernen konnte, obwohl der damalige Wissensstand noch nicht so groß war wie heute. Aber der Blick hinter die Kulissen der wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen und der Tierpräparatoren im Naturmuseum wurde sehr schön und interessant dargestellt. Einige der Wissenschaftler/innen sind sogar wahre Persönlichkeiten. Insgesamt hat die Autorin sehr viel recherchiert (wie man am Ende des Buches erkennen kann) und somit eine großartige Geschichte um viele verschiedene Charaktere und interessante Themen geschaffen.
 
Sophie ist eine sehr wissbegierige und willensstarke Frau. Trotz des Heiratswunsches ihrer Eltern, schafft sie es ihre Wünsche vorzubringen und sich zu erfüllen.  Auch wenn sie ihre Träume mit viel Hilfe und wichtigen Kontakten erreicht, lässt sich nicht unterkriegen und ist insgesamt eine bewundernswerte Frau. Einzig gestört haben mich vereinzelte Momente, in denen sie eher naiv, unüberlegt und ungeschickt agiert, als sie z. B. an einer zugeschlossenen Tür rüttelt oder später über ihre Qualifikationen hinaus eine mittelschwere Katastrophe heraufbeschwört. Da konnte ich die jeweiligen Männer in der Situation gut verstehen, die schwache Frau zu sehen, obwohl  Sophie doch sehr intelligent ist.
 
Während Sophie um eine Zulassung fürs Studium kämpft, wird auch mit ihren beiden Schwestern die Rolle der Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts wunderbar dargestellt. Die älteste ist gut verheiratet, doch nicht unbedingt glücklich mit ihrem langweiligen Ehemann. Und Charlotte, ihre jüngste Schwester und engste Vertraute, bewegt sich bald in Kreisen von Frauenrechtlerinnen.
 
 
                                                                             Fazit                                                                            
 
Spuren einer fernen Zeit ist ein toller, unterhaltsamer Roman über Frauen und deren Rollen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, insbesondere über die Protagonistin Sophie, deren großer Traum die Paläontologie ist. Die Autorin hat umfassend recherchiert und dadurch ein anschauliches Bild des Senckenberg Museum, der Paläontologie und Geologie der damaligen Zeit geschaffen.
 
 


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