Titel: Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen
Autorin: Claire Paulin
Verlag: Ullstein
Erschienen: 30. Juni 2022
Seitenzahl: 416
Reihe: -
Inhalt
Paris,
1876: Die Familie der elfjährigen Blanche Hoschedé ist bankrott. Ihr
Vater, ein berühmter Kunstsammler und Gönner Claude Monets, hat über
seine Verhältnisse gelebt. Blanche, ihre Mutter und Geschwister kommen
bei dem befreundeten Maler unter, in dessen Bilder sich Blanche auf
Anhieb verliebt hatte. Ermuntert von Monet greift sie zum Pinsel. In
Giverny wachsen die Hoschedés und die Monets zusammen, doch als Blanche
Gefühle für den amerikanischen Maler John Leslie Breck entwickelt, der
in dem Künstlerdorf zu Gast ist, findet das friedliche Leben der Familie
ein jähes Ende …
Quelle: Hompeage Ullstein
Meine Meinung
Claude Monets Bilder mag ich sehr gerne, von seiner ebenfalls malenden
Stieftochter Blanche hatte ich bisher nichts gehört, weshalb ich sehr
neugierig auf dieses Buch war. Blanche und Monet trafen sich bereits als
Blanche noch ein Kind war, wobei sie sofort von dem Maler und seiner
Fähigkeit fasziniert war. Doch bald schon trübt der Bankrott ihres
Vaters Blanches Leben. Während ihr Vater vor seinen Gläubigern fliehen
muss, ziehen Blanche und ihre restliche Familie von Paris zu Claude
Monets Familie. Die nächsten Jahre sind geprägt von Armut, Verlust, Tod,
aber auch der Malerei und Liebe.
Die Autorin hat hier ein umfassendes Werk über Blanche geschaffen. Wir begleiten die Malerin von ihrer Kindheit bis ins hohe Alter hinein. Man erfährt viel über Blanches Beziehungen, wobei in ihrer Familie ihre beiden Schwestern Suzu und Marthe eine große Rolle spielen. Daneben verbringt sie vor allem in ihrer Jugend viel Zeit mit Monet, von dem sie viel für ihre eigene Malerei lernen konnte. Aber wir lernen auch den bekannten Künstler von seiner launischen Seite kennen, die den ganzen Haushalt der Monets beeinflusst. Auch die Kulisse wurde von Claire Paulin anschaulich dargestellt. Egal ob zu Beginn auf dem großen Anwesen, bei gelegentlichen Ausflügen am Meer oder Monets berühmten Garten werden die Orte und die Natur stets sehr bildlich beschrieben. Ich habe Blanche selbst und ihre Umgebung sehr gut kennengelernt und doch fehlt mir insgesamt ihr eigenes Schaffen. In dem vorliegenden biographischen Roman über sie selbst, geht Blanche fast vor Monets Kunst und seiner Leidenschaft unter. Ich hätte mir etwas mehr Beschreibungen ihrer Bilder und ihres künstlerischen Geschicks gewünscht. Wichtige Ereignisse wurden zwar beschrieben, aber oftmals hüpft die Geschichte über Jahre hinweg, wo ich mich fragte, ob und was Blanche malt. Und auch später wird von ihrer Kunst wenig erwähnt bis ich von ihrer ersten Ausstellung überrascht wurde. Blanche Monet hat ohne direkten Unterricht sehr viel von Claude Monet gelernt und selbst vergleichbare Bilder geschaffen, sodass ich es schade finde, dass dies im Roman selbst nicht mehr Platz fand, denn Blanche ist menschlich wie künstlerisch eine sehr beeindruckende Frau. Wie einst ihr Bruder sagte: „Nicht im Schatten, sondern im Licht von Claude Monet“ (S. 399).
Am Ende des Buches befinden sich ein Personenregister, Stammbaum der Hoschedés und Monets und ein Quellenverzeichnis. Darüber hinaus finde ich es sehr informativ, dass die Autorin ein umfangreiches Nachwort zu dem ergänzt hat, was historisch aus Blanches Leben belegt ist.
"Wenn du einen halben Tag dafür brauchst, herauszufinden, was du malen willst, ist das Motiv verschwendet. Schau dir die Natur an und male, was du siehst, so gut du kannst. Die Aufgabe des Künstlers besteht darin, das darzustellen, was sich zwischen dem Objekt und dem Künstler befindet, nämlich die Schönheit der Atmosphäre.", Claude Monet, S. 161
Die Autorin hat hier ein umfassendes Werk über Blanche geschaffen. Wir begleiten die Malerin von ihrer Kindheit bis ins hohe Alter hinein. Man erfährt viel über Blanches Beziehungen, wobei in ihrer Familie ihre beiden Schwestern Suzu und Marthe eine große Rolle spielen. Daneben verbringt sie vor allem in ihrer Jugend viel Zeit mit Monet, von dem sie viel für ihre eigene Malerei lernen konnte. Aber wir lernen auch den bekannten Künstler von seiner launischen Seite kennen, die den ganzen Haushalt der Monets beeinflusst. Auch die Kulisse wurde von Claire Paulin anschaulich dargestellt. Egal ob zu Beginn auf dem großen Anwesen, bei gelegentlichen Ausflügen am Meer oder Monets berühmten Garten werden die Orte und die Natur stets sehr bildlich beschrieben. Ich habe Blanche selbst und ihre Umgebung sehr gut kennengelernt und doch fehlt mir insgesamt ihr eigenes Schaffen. In dem vorliegenden biographischen Roman über sie selbst, geht Blanche fast vor Monets Kunst und seiner Leidenschaft unter. Ich hätte mir etwas mehr Beschreibungen ihrer Bilder und ihres künstlerischen Geschicks gewünscht. Wichtige Ereignisse wurden zwar beschrieben, aber oftmals hüpft die Geschichte über Jahre hinweg, wo ich mich fragte, ob und was Blanche malt. Und auch später wird von ihrer Kunst wenig erwähnt bis ich von ihrer ersten Ausstellung überrascht wurde. Blanche Monet hat ohne direkten Unterricht sehr viel von Claude Monet gelernt und selbst vergleichbare Bilder geschaffen, sodass ich es schade finde, dass dies im Roman selbst nicht mehr Platz fand, denn Blanche ist menschlich wie künstlerisch eine sehr beeindruckende Frau. Wie einst ihr Bruder sagte: „Nicht im Schatten, sondern im Licht von Claude Monet“ (S. 399).
Am Ende des Buches befinden sich ein Personenregister, Stammbaum der Hoschedés und Monets und ein Quellenverzeichnis. Darüber hinaus finde ich es sehr informativ, dass die Autorin ein umfangreiches Nachwort zu dem ergänzt hat, was historisch aus Blanches Leben belegt ist.
Fazit
Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen ist ein umfassender
biographischer Roman über die französische Künstlerin. Obwohl Blanches
Kunst meiner Meinung nach stark unterging, so erhält man hier doch ein
sehr umfassendes Bild darüber, wie sie aufgewachsen, von Claude Monet
gelernt und gelebt hat. Die Autorin schafft es die historische
Persönlichkeit und ihre Umgebung bildhaft zum Leben zu erwecken, sodass
ich dieses Buch jedem empfehlen kann, der sich für Kunst oder
beeindruckende Frauen interessiert.
Hey liebe Tine
AntwortenLöschenHier ist die Rezension ja schon und die macht richtig neugierig auf die Geschichte. Vielen Dank für die spannende Vorstellung, ich werde mir das Buch auf jeden Fall näher ansehen.
Alles Liebe an dich
Livia