Titel: Neuanfang in Notting Hill
Autorin: Norie Clarke
Übersetzerin: Anne Rudelt
Verlag: dtv
Seitenzahl: 416
Reihe: - Inhalt
Jess’ Leben liegt in Trümmern: Nachdem ihr Freund sie sitzen gelassen
und ihr Konto leer geräumt hat, wohnt sie schon viel zu lange bei ihrer
besten Freundin. Bis sie eine außergewöhnliche Zeitungsannonce entdeckt:
Die Inserentin ist eine 80 Jahre alte Dame namens Joan, die sich in
ihrem Haus mitten im schönen Notting Hill einsam fühlt und eine
Untermieterin sucht. Kurzerhand beschließt Jess, einzuziehen. Sie
erkennt eine Frau, die von der Welt zurückgelassen wurde, und schlägt
ihr einen Tausch vor: Wenn Joan zustimmt, online zu gehen, wird sie
offline gehen. Und als Jess erfährt, dass Joan die Liebe ihres Lebens
nie vergessen hat, beginnt sie nachzuforschen, ohne zu ahnen, dass in
Joans Geschichte ihr eigener Neuanfang liegt ...
Quelle: Homepage dtv
Meine Meinung
Jess, Anfang 30, wurde von ihrem Freund getäuscht und steht ohne Geld
und Wohnung da, weshalb sie nun bei ihrer besten Freundin wohnt. Doch
diese erwartet Nachwuchs und braucht das Zimmer. Also geht Jess einen
ungewöhnlichen Weg und meldet sich bei Joans Zeitungsannonce. Die
80-Jährige sucht Gesellschaft und Jess bringt bald wieder Leben in das
Zuhause. Außerdem hat sie die Idee, dass Joane online und sie dafür
offline geht. Dieser Tausch und die zunehmende Freundschaft der zwei
wird abwechselnd und anschaulich aus deren beiden Perspektiven erzählt.
Die Idee, die Internetzeit zu tauschen, macht wirklich den Roman aus.
Jess hat anfangs Probleme, weil sie so viel über ihr Handy trackt und
tut, aber durch ihr Offlineleben datet sie durch Briefe über die
Zeitung. Auch Joans aufbewahrte Briefe und Kontaktanzeigen mit ihrer
alten Liebe fließen in den Text mit ein, sodass die Geschichte
entschleunigt und romantischer wird. Insbesondere ein Brief von Joseph
hat mich tief berührt (in der vorderen Innenklappe oder Leseprobe zu
finden), weshalb ich das Buch unbedingt lesen wollte. Die Autorin hat
mich an einigen Stellen sehr berührt, sodass ich ein ums andere Mal auch
Tränen in den Augen hatte.
Die Geschichte hat mir anfangs sehr gut gefallen, weil durch Jess'
und Joans Probleme und den Briefwechseln eine Tiefe entsteht, während
das Geschehen anschaulich geschildert wird und nichts sinnlos konstruiert wurde. Dass ich im weiteren Verlauf ein Detail geahnt habe,
hat meinem Lesevergnügen auch nicht geschadet. Aber dass das Ende so
schnell und simpel gelöst ist, hat mich leider gestört. Joans
Liebesgeschichte ging etwas unter und Jess' war plötzlich da... Dass sie
auch immer das gute Aussehen eines Charakters so betonen musste, nervt
in der heutigen Zeit nur. Wann sind wir in diesem Buch so oberflächlich
geworden? Umd warum ist die Auflösung mit Jess' Ex-Freund so abstrus und
das Detail mit dem Kino so rosarot? Nach dem guten Anfang mit der
tollen Idee des Off-/Online-Tauschs hat mich das Ende enttäuscht.
Fazit
Neuanfang in Notting Hill beinhaltet eine WG über viele Generationen
hinweg und die tolle Idee, on- bzw offline zu gehen. Die Briefe und
Botschaften in Zeitungen haben die Geschichte wunderbar bereichert und
Tiefe verliehen. Leider hat mich das Buch zunehmend enttäuscht, weil es
zu simpel, konstruiert und oberflächlich geendet hat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.
Ich freue mich über jeden Kommentar und den Austausch mit dir!