Titel: Cleopatra und Frankenstein
Autorin: Coco Mellors
Verlag: Eichborn
Erschienen: 25.08.2023
Seitenzahl: 512
Reihe: -
Inhalt
Ein Silvesterabend in New York:
Cleo, Mitte zwanzig, britische Kunststudentin, Bohémienne a.k.a. ewig pleite,
trifft Frank, Mitte vierzig, Amerikaner, Inhaber einer Werbeagentur und
ungleich gesettleter, im Aufzug einer Partylocation. Es ist die vielbeschworene
Liebe auf den ersten Blick. Hals über Kopf stürzen Cleo und Frank sich in eine
amour fou, mit der sie selbst kaum Schritt halten können - geschweige denn die,
die ihnen nahestehen.
Quelle: Homepage Lübbe
Meine Meinung
Cleo und Frank treffen sich auf einer Silvesterparty, verbringen
einen Spaziergang im nächtlichen New York und beginnen danach eine
Beziehung. Von dieser Begebenheit springt das Buch direkt 6 Monate in
die Zukunft zur Hochzeit von Cleo und Frank. Da die Mittzwanzigerin für
ein Kunststipendium nach Amerika kam, heiraten die beiden unter anderem
um ihre Zukunft in New York zu sichern. Und von hier an erfahren wir
viel über die Beziehung, die beiden einzeln und ihre Freundschaften.
Obwohl Frank schon Mitte 40 ist und seit Jahren seine eigene
Werbeagentur leitet, scheint er nicht viel erwachsener als die 20 Jahre
jüngere Cloe. Die beiden und ihr gesamtes Umfeld nehmen Drogen und sind
unbeschwert. Von exzessiver Trinkerei, Drogen, Depressionen und Sucht
ist alles dabei. Dies macht die Geschichte ungemein düster, weil bald
nicht mehr viel von Cleo und Franks Liebeshoch übrig bleibt, und mindert
das Lesevergnügen. Ich hab ja keine romantische Liebesgeschichte
erwartet, weil man die Kennenlernphase der Protagonisten gar nicht
mitbekommt, aber doch mehr als nur lieblose Eheprobleme.
Der Erzählstil geht irgendwann einen Bruch ein, wodurch man sich erst
orientieren muss. Aber somit fühlt man sich einem Charakter ungemein
näher und es gibt der Geschichte etwas Besonderes. Habe ich so noch nie
gelesen und finde die Idee und Umsetzung toll.
Die Wendung zum Ende hin hat mich überhaupt nicht berührt, weil es
einfach keine Charaktere in dieser Geschichte gibt, die mir sympathisch
und wichtig genug wären. Hier wurde mir bewusst, wie langweilig und
gleichförmig die Geschichte verläuft, trotz einiger eher belangloser
Ereignisse. Die einzige Protagonistin, die mir sehr sympathisch war, ist
Eleonor. Doch am Schluss kommt sie meiner Meinung nach nicht gut weg,
weshalb ich noch enttäuschter von der Geschichte bin. Santiago ist ein
Charakter, der fast schon untergeht, aber so eine wichtige Botschaft
vermittelt und neben den anderen abgefu*ten Figuren etwas Positives
ausstrahlt.
"So muss sich Liebe anfühlen. […] Sie erdet dich. Dieser ganze
Blödsinn von wegen Liebe ist wie eine Droge und macht dich high –
Unsinn. Sie soll dir Halt geben wie die Erde.", S. 466
Fazit
Cleopatra und Frankenstein hat mich enttäuscht, weil ich mit den
Protagonisten nicht mitfühlen konnte und die gesamte Geschichte sehr
düster, problembehaftet und auch langweilig daher kommt.
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