Titel: Der Tote im Kurhaus
Autorin: Charlotte Blum
Verlag: Fischer
Erschienen: 25. Januar 2023
Seitenzahl: 368
Reihe: Fräulein vom Amt #1 - Die Nachricht des Mörders (Rezension)
#2 - Der Tote im Kurhaus
#3 - Spiel auf Leben und Tod (ET 30.08.23)
Inhalt
Baden-Baden 1924. Die ganze Stadt befindet sich im Ägyptenfieber,
seit bekannt ist, dass im Kurhaus Verdis »Aida« aufgeführt wird. Die
anschließende Premierenfeier unter dem Motto »Legenden des Nil« wird zum
rauschenden Höhepunkt, der jedoch ein abruptes Ende findet, als der
Tenor ermordet aufgefunden wird.
Das Fräulein vom Amt Alma Täuber
ist entsetzt, war sie doch selbst Gast der Feier, zu der ihre Freundin
Emmi die Ausstattung entworfen hatte. Ausgerechnet Emmis Freund und
Verehrer August wird schnell zum Hauptverdächtigen. Emmi ist
verzweifelt, und Alma kann nicht anders, als ihre Fühler auszustrecken.
Dabei
kommt sie hautnah in Berührung mit Eifersuchtsdramen, einem schwierigen
Opernensemble und altägyptischen Artefakten. Und bringt sich trotz
Warnung von Kriminalkommissar Ludwig Schiller selbst in höchste Gefahr.
Quelle: Homepage Fischer Verlag
Meine Meinung
1924 ist ganz Baden-Baden in Aufruhr, denn die Oper Aida wird aufgeführt
und durch ein rauschendes Fest mit ägyptischem Flair gekrönt. Die
Faszination dieses Landes steigt durch die dortigen Ausgrabungen für die
Bevölkerung ins unermessliche. Unglücklicherweise endet die Feier mit
dem Tod des Tenors. Wer hat ihn ermordet? Ins Visier der Polizei gerät
schnell August, Emmis momentaner Freund. Denn Emmi verbrachte den Abend
nur mit dem Tenor auf der Tanzfläche und August wurde von Alma beruhigt.
Zunächst um seine Unschuld zu beweisen beginnt Alma wieder zu
ermitteln, wie zwei Jahre zuvor schon im Vorgängerband dieser Reihe.
Wie gewohnt ist dieses Buch wieder eine kurzweilige Erzählung über Alma, deren Job als Fräulein vom Amt, ihren kriminalistischen Ermittlungen und den vielfältigen Mitgliedern ihrer Familie. Die Verwandten tragen alle zu unbeschwerten und manchmal sogar humorvollen Momenten bei. Besonders die Großmutter kommt recht häufig zu Wort und stellt mit ihren veralteten Ansichten der längst vergangenen Kaiserzeit (z. B. Korsett) einen klaren Kontrast zu dem freien Leben der jungen Alma und Emmi in den goldenen 20ern dar. Die Freundin Emmi wurde mir in diesem Buch immer unsympathischer. Sie mag ja eine Männerheldin sein und sich nicht binden wollen, was völlig okay ist, aber dass sie ihren Freund August hinhält und von übertriebener Eifersucht gesprochen wird, wenn sie ihn links liegen lässt und sich mit einem anderen amüsiert, ist selbst nach rund 100 Jahren auch heute noch gemein.
Selbst für cosy crime geht der Fall um den verstorbenen Tenor im Mittelteil sehr unter. Alma plant kaum den nächsten Schritt, grübelt nicht über Zusammenhänge nach und ihre Ermittlungen werden in den Hintergrund gedrängt. Auch war der Fall eher langweilig, da ich mir selbst kaum weitere Gedanken darüber gemacht habe und es leider ebenfalls wie im ersten Teil der Reihe nur spärlich Anhaltspunkte für potentielle Verdächtige gibt. Aber anders als im ersten Teil ermittelt Alma nicht immer alleine, sondern hat endlich auch den mittlerweile zum Kommissar aufgestiegenen Ludwig an ihrer Seite. Darüber hinaus hat mich das Lokalkolorit von 1924 nicht mehr so von sich überzeugen können wie im ersten Band. Es wurden von dem Autorenduo viele Fakten und Begebenheiten von damals eingebaut, die politisch und gesellschaftlich zwar den Weg für die kommenden dunklen Jahre bereiten, aber in vielen Details einfach zu bemüht eingebaut wurden. Zum Beispiel der Hutnadelstreit in den öffentlichen Bahnen ist mir völlig unbekannt und noch interessant, aber das Aufkommen von Vegetarismus ist genauso fehl am Platz und nicht nötig für die Geschichte.
Wie gewohnt ist dieses Buch wieder eine kurzweilige Erzählung über Alma, deren Job als Fräulein vom Amt, ihren kriminalistischen Ermittlungen und den vielfältigen Mitgliedern ihrer Familie. Die Verwandten tragen alle zu unbeschwerten und manchmal sogar humorvollen Momenten bei. Besonders die Großmutter kommt recht häufig zu Wort und stellt mit ihren veralteten Ansichten der längst vergangenen Kaiserzeit (z. B. Korsett) einen klaren Kontrast zu dem freien Leben der jungen Alma und Emmi in den goldenen 20ern dar. Die Freundin Emmi wurde mir in diesem Buch immer unsympathischer. Sie mag ja eine Männerheldin sein und sich nicht binden wollen, was völlig okay ist, aber dass sie ihren Freund August hinhält und von übertriebener Eifersucht gesprochen wird, wenn sie ihn links liegen lässt und sich mit einem anderen amüsiert, ist selbst nach rund 100 Jahren auch heute noch gemein.
Selbst für cosy crime geht der Fall um den verstorbenen Tenor im Mittelteil sehr unter. Alma plant kaum den nächsten Schritt, grübelt nicht über Zusammenhänge nach und ihre Ermittlungen werden in den Hintergrund gedrängt. Auch war der Fall eher langweilig, da ich mir selbst kaum weitere Gedanken darüber gemacht habe und es leider ebenfalls wie im ersten Teil der Reihe nur spärlich Anhaltspunkte für potentielle Verdächtige gibt. Aber anders als im ersten Teil ermittelt Alma nicht immer alleine, sondern hat endlich auch den mittlerweile zum Kommissar aufgestiegenen Ludwig an ihrer Seite. Darüber hinaus hat mich das Lokalkolorit von 1924 nicht mehr so von sich überzeugen können wie im ersten Band. Es wurden von dem Autorenduo viele Fakten und Begebenheiten von damals eingebaut, die politisch und gesellschaftlich zwar den Weg für die kommenden dunklen Jahre bereiten, aber in vielen Details einfach zu bemüht eingebaut wurden. Zum Beispiel der Hutnadelstreit in den öffentlichen Bahnen ist mir völlig unbekannt und noch interessant, aber das Aufkommen von Vegetarismus ist genauso fehl am Platz und nicht nötig für die Geschichte.
Fazit
Der Tote im Kurhaus kann leider nicht mit dem Vorgängerband
mithalten. Auch wenn die Geschichte kurzweilig zu lesen ist, verliert
sie sich in unwichtigen (manchmal noch interessanten) Details und der
Fall rückt in den Hintergrund. Die cosy crime Geschichte schreibt das
erste C viel größer, also solltest du dich für das Leben in den 20ern
mehr interessieren, als die Auflösung des Mordes.
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