Titel: Fräulein vom Amt - Die Nachricht des Mörders
Autorduo: Charlotte Blum
Verlag: Fischer Scherz
Erschienen: 31. August 2022
Seitenzahl: 416
Reihe: Fräulein vom Amt #1 Die Nachricht des Mörders
#2 Der Tote im Kurhaus (ET 25.01.2023)
Inhalt
Baden-Baden 1922. Das Fräulein
vom Amt Alma Täuber liebt ihre Arbeit als Telefonistin und meistert sie mit
Geschick und Energie. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Emmi genießt sie es,
frei und unbeschwert zu sein und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Als Alma bei einer Telefonschalte
zufällig den Bruchteil eines Gesprächs mithört, lässt sie die Stimme des
Anrufers, die von einem erledigten Auftrag »bei den Kolonnaden« spricht, nicht
mehr los. Alma stellt beherzt Nachforschungen an und findet heraus, dass genau
dort eine Frau ermordet aufgefunden wurde. Doch bei der Polizei glaubt niemand
an einen Zusammenhang zu dem Anruf – außer Kommissaranwärter Ludwig
Schiller.
In ihrer entschlossenen Art lässt
Alma sich nicht beirren und begibt sich gemeinsam mit Schiller zwischen
mondänen Bäderhotels und illegalen Casinos auf die Spur des Mörders.
Quelle: Buchrückseite
Meine Meinung
Das erste Kapitel fungiert als Prolog, da die Leser/innen nämlich direkt
den Mord miterleben. Ab dem zweiten Kapitel begleitet man stets Alma
und erfährt gleich viel über ihre Arbeit als Telefonistin. In einem
ihrer ersten Gespräche hört sie die Reibeisenstimme, die von einem
erledigten Auftrag an den Kolonnaden, wo die tote Frau gefunden wurde,
berichtet. Dadurch beginnt die Geschichte direkt sehr spannend, lebendig
und man befindet sich mitten im Geschehen. Als Alma eine Verbindung
sieht, meldet sie ihre Beobachtung bei der Polizei und lernt den jungen
Kommissaranwärter Ludwig kennen und entwickelt schnell Gefühle für ihn.
Das Autorinnenduo hat den Zeitgeist der Geschichte sehr schön umgesetzt. Die 1920er werden mit vielen Kleinigkeiten im Alltag dargestellt, z. B. Almas Vemieterin, die eine herrische Witwe ist und extrem auf den guten Ruf ihres Hauses bedacht ist oder auch die neuen technologischen Errungenschaften, wie Autos, die Waschmaschine und insbesondere die Telefonie durch Almas Arbeit. Auch das Setting in Baden-Baden ist toll ausgewählt, folgt man den jungen Protagonist/innen in historischen Romanen doch oft in der Hauptstadt. Die Hotels, Casinos und andere charakteristische Gebäude werden geschickt in der Geschichte eingebaut, sodass man sich die Stadt in der damaligen Zeit sehr genau vorstellen kann.
Die Geschichte aus Almas Sicht zu begleiten ist sehr angenehm. Alma ist eine sympathische Protagonistin, die den Kriminalfall geschickt immer weiter aufrollt. Sie ist schlau und pfiffig und es hat mir insbesondere gefallen, dass sie davon berührt und erschüttert ist, wenn sie im Zuge ihrer Ermittlung schlimme Dinge erfährt. Das ist ein realistischer Zug, den ich bisher kaum bei (Hobby)Ermittler/innen gelesen habe. Zu der gewissenhaften Alma gibt es ihre beste Freundin und Mitbewohnerin Emmie als Gegenstück. Sie ist frecher, geht sehr gerne Tanzen und hat viele Beziehungen zu Männern. Auch wenn manche Charaktere der Geschichte typische Rollen verkörpern, war mir Emmie zeitweise zu übertrieben dargestellt.
Der Kriminalfall rund um die tote Frau wird immer wieder von Almas Tätigkeit, bestimmten Orten in Baden-Baden und der aufkeimenden Liebe zu Ludwig vorangebracht, sodass die Geschichte stetig miteinander verbunden ist. Es ist spannend immer mehr über den Fall zu erfahren, auch wenn man nicht viele potenzielle Verdächtige hat um selbst Vermutungen anstellen zu können. Die Gefühle Almas zu Ludwig waren mir anfangs zu schnell und intensiv da, vor allem, da die Beziehung der beiden im weiteren Verlauf glücklicherweise doch recht langsam verläuft. Schade finde ich, dass Alma und Ludwig nicht miteinander ermittelt haben, sondern Alma vieles alleine herausgefunden hat, dies Ludwig nicht direkt mitteilt und von ihm nur neue Hinweise braucht. Zum Ende hin werden manche Aspekte in Almas Ermittlung leicht unrealistisch und sie hat mehr Vermutungen als Fakten. Die Auflösung am Ende hat mich sehr überrascht und ist logisch, aber eine Verbindung, die Alma zieht, verstehe ich trotz mehrmaligen Lesens der Textstelle und Nachdenken einfach nicht. Das Ende ist überraschend, dramatisch, spannend und rasant.
Das Autorinnenduo hat den Zeitgeist der Geschichte sehr schön umgesetzt. Die 1920er werden mit vielen Kleinigkeiten im Alltag dargestellt, z. B. Almas Vemieterin, die eine herrische Witwe ist und extrem auf den guten Ruf ihres Hauses bedacht ist oder auch die neuen technologischen Errungenschaften, wie Autos, die Waschmaschine und insbesondere die Telefonie durch Almas Arbeit. Auch das Setting in Baden-Baden ist toll ausgewählt, folgt man den jungen Protagonist/innen in historischen Romanen doch oft in der Hauptstadt. Die Hotels, Casinos und andere charakteristische Gebäude werden geschickt in der Geschichte eingebaut, sodass man sich die Stadt in der damaligen Zeit sehr genau vorstellen kann.
Die Geschichte aus Almas Sicht zu begleiten ist sehr angenehm. Alma ist eine sympathische Protagonistin, die den Kriminalfall geschickt immer weiter aufrollt. Sie ist schlau und pfiffig und es hat mir insbesondere gefallen, dass sie davon berührt und erschüttert ist, wenn sie im Zuge ihrer Ermittlung schlimme Dinge erfährt. Das ist ein realistischer Zug, den ich bisher kaum bei (Hobby)Ermittler/innen gelesen habe. Zu der gewissenhaften Alma gibt es ihre beste Freundin und Mitbewohnerin Emmie als Gegenstück. Sie ist frecher, geht sehr gerne Tanzen und hat viele Beziehungen zu Männern. Auch wenn manche Charaktere der Geschichte typische Rollen verkörpern, war mir Emmie zeitweise zu übertrieben dargestellt.
Der Kriminalfall rund um die tote Frau wird immer wieder von Almas Tätigkeit, bestimmten Orten in Baden-Baden und der aufkeimenden Liebe zu Ludwig vorangebracht, sodass die Geschichte stetig miteinander verbunden ist. Es ist spannend immer mehr über den Fall zu erfahren, auch wenn man nicht viele potenzielle Verdächtige hat um selbst Vermutungen anstellen zu können. Die Gefühle Almas zu Ludwig waren mir anfangs zu schnell und intensiv da, vor allem, da die Beziehung der beiden im weiteren Verlauf glücklicherweise doch recht langsam verläuft. Schade finde ich, dass Alma und Ludwig nicht miteinander ermittelt haben, sondern Alma vieles alleine herausgefunden hat, dies Ludwig nicht direkt mitteilt und von ihm nur neue Hinweise braucht. Zum Ende hin werden manche Aspekte in Almas Ermittlung leicht unrealistisch und sie hat mehr Vermutungen als Fakten. Die Auflösung am Ende hat mich sehr überrascht und ist logisch, aber eine Verbindung, die Alma zieht, verstehe ich trotz mehrmaligen Lesens der Textstelle und Nachdenken einfach nicht. Das Ende ist überraschend, dramatisch, spannend und rasant.
Fazit
Der erste Band von Fräulein vom Amt ist ein toller historischer cozy Krimi, der vor allem durch die historischen Aspekte und dem neuartigen Setting in Baden-Baden besticht. Der Kriminalfall ist zwar logisch, aber manchmal sind die Ermittlungen nicht sehr überzeugend oder übertrieben. Ich habe die Geschichte rund um die Telefonistin Alma genossen und freue mich auf den nächsten Band!
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