Titel: Für immer und ein Wort
Autorin: Anne Sanders
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 23. August 2021
Seitenzahl: 445
Reihe: - Werbung, da Rezensionsexemplar
Inhalt
Kann man sich in Worte verlieben?
Für Büchernärrin Annie bestand
die Welt schon immer aus Worten. Doch ihr Traum vom eigenen Roman ist in weite
Ferne gerückt, und der Mann, mit dem sie ihr Leben verbringen wollte, hat einer
anderen Frau das Jawort gegeben. Zutiefst verletzt, lässt sie sich von ihrer
besten Freundin überreden, einige Tage in einem Hotel im Dartmoor zu
verbringen, um die schmerzvollen Ereignisse zu vergessen. Doch stattdessen findet
Annie etwas Besonderes: Ein Notizbuch, das jemand in einer der legendären
Letterboxen versteckt hat. Annie ist berührt von den Gedanken, die darin niedergeschrieben
sind, und als sie auf einer zusammengeklebten Seite die Adresse des Autors
entdeckt, macht sie sich auf die Suche nach ihm – nichts ahnend, dass sie dabei
auf den stillen Jack treffen wird. Der ist so ganz anders, als sie sich den
Verfasser des Notizbuchs vorgestellt hat, und geht ihr dennoch unter die Haut…
Quelle: Buchrückseite
Meine Meinung
Die Geschichte ist in vier Teile
aufgeteilt: Im ersten folgen wir Annie ins Dartmoor, wo sie der Hochzeit ihres
Ex-Mannes beiwohnt und zwar nicht, weil die beiden sich noch so gut verstehen,
sondern weil Annie ihrer Beziehung immer noch hinterher trauert und die Trauung
mit eigenen Augen sehen muss (nicht, wie der Klappentext sagt, zur Bewältigung).
Ihre beste Freundin überredet sie zu einer Wanderung ins Moor, wo Annie eine
Letterbox findet und darin das Notizbuch entdeckt. Dieses enthält wunderschöne
Worte, verletzte Worte, traurige Worte und verbitterte Worte. Ich kann es
nachvollziehen, dass Annie so beeindruckt von dem Geschriebenen ist, denn mich
haben die Worte auch berührt. Jede noch so kleine Notiz versprüht so viel
Gefühl. Und genau deshalb merkt man dem Inhalt des Notizbuches auch an, dass es
von jemanden geschrieben ist, dem viel Schlimmes im Leben wiederfahren ist. Annies
Begeisterung darüber war fast schon übertrieben, aber sie hat in den Notizen
einen weiteren Menschen entdeckt, der tief verletzt ist, wie auch sie derzeit
aufgrund ihres Liebeskummers.
Nicht nur der Inhalt des
Notizbuches, der immer mal wieder passend zur Geschichte in kursiver Schrift
abgedruckt ist, hat mich emotional berührt, sondern auch der Schreibstil im
gesamten Buch konnte mich direkt abholen. Anne Sanders‘ Art zu erzählen ist
wirklich wunderschön, poetisch und bringt die Gefühle direkt auf den Punkt. Als
hätte sie die Worte nicht auf Papier geschrieben, sondern direkt in mein Herz.
>> Es gibt Tage, da fühle ich mich wie etwas, das einem zu spät eingefallen ist; ein nachträglicher Gedanke [...]
Im nächsten Augenblick ist es vergessen.
Und ich bin es auch. <<
Auszug aus dem Notizbuch, S. 80
Der zweite Teil des Buches
hingegen wird aus der Sichtweise von Jack erzählt; ab dem Zeitpunkt, als Annie
ihm das Notizbuch übergibt. Wir lernen hier sein Leben kennen: Was er beruflich
macht, wie er wohnt, seine Beziehung zu seiner Familie, seine Freunde und die
Teile in seinem Leben, die ihn verletzt haben. Durch den umfassenden Einblick
erhält man ein sehr tiefes Verständnis von Jack und ich mochte ihn von Beginn
an sehr! Der zurückhaltende Jack hat schon einiges durchmachen müssen und versucht
trotzdem für die ihn wichtigen Menschen in seinem Leben immer da zu sein.
Nicht annähernd so sympathisch
war mir die Protagonistin Annie. Ich finde es erschreckend, dass Annie nicht
endlich mal mit ihrem Ex-Mann abschließen kann. Die beiden waren viele, viele
Jahre zusammen, da hat Finleys Trennung ihr von jetzt auf gleich den Boden
unter den Füßen weggezogen. Doch zwei Jahre später ist sie immer noch nicht
darüber hinweg und verletzt sich nur selbst mit dem Besuch auf seiner Hochzeit.
Warum nur? Auch danach hängt sie noch so sehr an ihm, dass sie den Kontakt zu
Finley hält. Die Entwicklung zwischen Finley und Annie hat irgendwann einen
Fortschritt gemacht, aber kurz darauf wieder einen Rückschritt, was mich sehr
geärgert hat. Einige andere Dinge bezüglich Annies Gefühlswelt haben mich auch
genervt, aber mehr zur Annie-Finley-Konstellation kann ich ohne Spoiler nicht
sagen. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass Annie ein sehr seltsames, kritisches und für alle Beteiligten schädliches
Verhältnis zur Liebe und ihren Beziehungen hat.
Der dritte Teil der Geschichte
wird abwechselnd von beiden Protagonisten erzählt, während sie sich öfter
treffen und kennenlernen. Teil 4 hätte es meiner Meinung nach gar nicht mehr
gebraucht, weil einiges dramatisiert wurde. Mit dem Ende des dritten Teils bin
ich vollkommen zufrieden.
Fazit
Für immer und ein Wort ist eine
Geschichte über Jack, den ich sehr mag und am liebsten des Öfteren umarmt hätte
und Annie, die ich nie verstanden habe. Deshalb hat mir auch das Ende der
Geschichte nicht gänzlich gefallen. Trotzdem konnte mich das Buch sehr gut
unterhalten und vor allem der Schreibstil der Autorin und die berührenden Worte
des Notizbuches haben mich begeistert.
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