Titel: Das Buch der verschollenen Namen
Autorin: Kristin Harmel
Verlag: Knaur
Erschienen: 01. Oktober 2021
Seitenzahl: 380
Reihe: - Inhalt
Liebe und Mut im Angesicht des Bösen
Nur knapp entkommt die Studentin Eva Abrams
1942 aus Paris, nachdem ihr Vater, ein polnischer Jude, verhaftet wurde.
Eva findet Zuflucht im kleinen Bergdorf Aurignon in der unbesetzten
Zone, wo sie auch den jungen Widerstandskämpfer Rémy kennenlernt.
Bald beginnt Eva, im Auftrag der Résistance Ausweispapiere für jüdische Kinder zu fälschen – doch deren wahre Identität möchte sie für eine Zeit nach dem Krieg bewahren. Zusammen mit Rémy fertigt sie verschlüsselte Aufzeichnungen an: das Buch der verschollenen Namen. [... Rest des Klappentextes spoiliert meinem Empfinden nach]
Bald beginnt Eva, im Auftrag der Résistance Ausweispapiere für jüdische Kinder zu fälschen – doch deren wahre Identität möchte sie für eine Zeit nach dem Krieg bewahren. Zusammen mit Rémy fertigt sie verschlüsselte Aufzeichnungen an: das Buch der verschollenen Namen. [... Rest des Klappentextes spoiliert meinem Empfinden nach]
Quelle: Buchrückseite
Meine Meinung
Eva Abrams lebt mit ihren Eltern in Paris und studiert Englische
Literatur. Doch 1942 spitzt sich die Lage für Juden immer mehr zu. Als
ihr Vater verhaftet wird, können Eva und ihre Mutter entkommen. Sie
flüchten ins damals noch unbesetzte Gebiet nach Aurignon, wo die
Résistance aktiv ist. Bald schließt sich die künstlerisch begabte Eva
dem Wiederstand an, um mit Rémy Dokumente zu fälschen. In dem Dorf
werden jüdische Kinder versteckt und in die Schweiz geschmuggelt. Doch
wer weiß, wer diese kleinen Kinder ursprünglich waren, wenn sie mit
neuen Namen und Geburtsurkunden in Sicherheit sind? Aus diesem Grund
beginnt Eva eine Liste, die die alten und neuen Namen der Kinder
enthält. Diese wird im Buch „Epitres et Evangiles“ mittels eines Codes
festgehalten. Es gibt noch eine zweite Zeitebene, als Eva nach über 60
Jahren (im Jahr 2005) nun dieses Buch in einem Artikel wieder findet, wo
ein deutscher Bibliothekar nach den wahren Eigentümern von im 2.
Weltkrieg geraubten Büchern sucht. Der Klappentext auf dem Buchrücken
und im Internet verrät nach meinem Geschmack zu viel, also am besten
nicht bis zur letzten Zeile lesen!
Die Geschichte ist von Anfang an sehr fesselnd! Kristin Harmel erzählt
sehr anschaulich Evas Angst um ihren deportierten Vater und die
Verzweiflung und Traurigkeit ihrer Mutter. Das Leben im Dorf und das
Fälschen der Papiere, wie Geburtsurkunden, Bibliotheksausweise und
Lebensmittelmarken, werden sehr anschaulich geschildert. Auch die vielen
anderen Figuren, ob Mitglieder der Résistance oder Dorfbewohner, sind
vielfältig und charakterstark dargestellt. Der Schreibstil von Kristin
Harmel ist sehr bildhaft und anschaulich, sodass ich Evas Angst,
Verzweiflung, Zuversicht und Liebe immer nachfühlen konnte. Schließlich
gipfelt alles in einem spannenden und aufwühlenden Ende. Die Szenen zum
Schluss der Geschichte haben mich zum Weinen gebracht und mir die Luft
abgeschnürt. Andererseits ist es aber auch geprägt von Liebe, was für
mich das Ende des Buches perfekt macht.
Das kleine Tüpfelchen auf dem I in dieser Geschichte ist die konstante Bücherliebe. Eva hat sehr gerne in der Bibliothek in Paris gelernt, ihr Vater hatte ein Bücherzimmer direkt neben dem Wohnzimmer und ihr die Liebe zu Geschichten gelehrt. Auch später noch, wird der Zauber von Büchern zwischen unterschiedlichen Charakteren erwähnt. Und über all dem steht das „Buch der verschollenen Namen“, das das große Geheimnis um die wahre Identität der jüdischen Kinder birgt.
Das Buch der verschollenen Namen ist inspiriert von einer wahren Begebenheit und macht so die Aktivitäten der Résistance vor 60 Jahren mehr als lebendig für uns heutigen Leser/innen. Doch ich würde gerne mehr über dieses codierte Buch, das unzählige Namen von kleinen jüdischen Kindern enthielt, erfahren. Leider hat die Autorin kein Nachwort hinzugefügt, sodass ich nachvollziehen könnte, welche Teile der Geschichte tatsächlich so geschehen sind und was diese ausgeschmückt hat. Auch online konnte ich leider auf den ersten Blick keine Informationen zu Eva oder dem Buch finden.
"Die Deutschen haben schon jetzt so vielen Leuten so viel genommen. Wir müssen diejenigen retten, wie wir retten können – weil wir die Leute, die wir geliebt haben, nicht retten konnten.“, Geneviève, S. 284
Das kleine Tüpfelchen auf dem I in dieser Geschichte ist die konstante Bücherliebe. Eva hat sehr gerne in der Bibliothek in Paris gelernt, ihr Vater hatte ein Bücherzimmer direkt neben dem Wohnzimmer und ihr die Liebe zu Geschichten gelehrt. Auch später noch, wird der Zauber von Büchern zwischen unterschiedlichen Charakteren erwähnt. Und über all dem steht das „Buch der verschollenen Namen“, das das große Geheimnis um die wahre Identität der jüdischen Kinder birgt.
„[Sie sagte], jeder, der die Magie in Büchern erkennen könne, müsse ein guter Mensch sein.“, S. 142
Das Buch der verschollenen Namen ist inspiriert von einer wahren Begebenheit und macht so die Aktivitäten der Résistance vor 60 Jahren mehr als lebendig für uns heutigen Leser/innen. Doch ich würde gerne mehr über dieses codierte Buch, das unzählige Namen von kleinen jüdischen Kindern enthielt, erfahren. Leider hat die Autorin kein Nachwort hinzugefügt, sodass ich nachvollziehen könnte, welche Teile der Geschichte tatsächlich so geschehen sind und was diese ausgeschmückt hat. Auch online konnte ich leider auf den ersten Blick keine Informationen zu Eva oder dem Buch finden.
Fazit
Das Buch der verschollenen Namen ist eine wunderschöne und ergreifende
Geschichte über Eva, einer Widerstandskämpferin in der Résistance.
Dieses neue Buch ist viel besser als Das letzte Licht des Tages von
Kristin Harmel. Es ist spannend, mitreißend, gefühlvoll und dramatisch.
Durch all die Gefühle, die die Geschichte in den Leser/innen entfacht,
macht es einen wahren Teil deutsch-französischer Geschichte lebendig.
Ein Jahreshighlight!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.
Ich freue mich über jeden Kommentar und den Austausch mit dir!