Dienstag, 10. April 2018

{Rezension} Die Anarchie der Buchstaben von Kate de Goldi

Titel: Die Anarchie der Buchstaben
Autorin: Kate de Goldi

Verlag: Königskinder
Erschienen: 2014
Seitenzahl: 160 

Reihe: - 















                                                             Inhalt                                                            
  
Jeden Donnerstag besucht Perry ihre Oma im Heim Santa Lucia. Gran weiß nicht immer, wer Perry eigentlich ist, und außerdem findet sie, Perry sei ein Jungenname. Aber Perry macht das nichts aus. Und dann hat sie diese gute Idee mit dem ABC! Ein Buch über alle und alles in Santa Lucia, bei dem Gran und die anderen mitmachen sollen. Es geht zwar etwas durcheinander, und das Ganze wird eher ein ACB oder ein ABV. Aber ein bisschen Anarchie hat noch niemandem geschadet.
Quelle: Carlsen-Homepage


                                                       Meine Meinung                                                    
  
Die kleine Perry hat an jedem Nachmittag eine andere Beschäftigung, ob Klavier spielen oder den Sportkurs „Musik und Bewegung“. Als dies am Donnerstag entfällt, hat Perry die Idee zu ihrer Großmutter ins Pflegeheim Santa Lucia zu fahren. Dort unterhält sie sich mit ihrer Oma, die an Alzheimer erkrankt ist, dem Pflegepersonal und den anderen verschrobenen älteren Leuten. Um sich zu beschäftigen beschließt die Kleine ein ABC zu erstellen – ein ABC über Santa Lucia. Zu jedem Buchstaben malt sie Personen oder Dinge auf ein Blatt Papier. Daneben hält sie Wörter fest, die zu dem entsprechenden Buchstaben und dem Pflegeheim passen. Von Namen wie „A wie Audrey“, über „W wie Wanderstock, den Melvyn als Waffe einsetzt“ bis zu „G wie ganz schön komisch“ ist alles vertreten. Die Handlung dreht sich hauptsächlich um das ABC und ist eher unspektakulär.

Perry ist ein kleines aufgewecktes und fröhliches Mädchen. Ihre Eltern jedoch blieben das gesamte Buch über sehr flach. Man erhält den Eindruck, als würden sie nur für ihren Job leben und sich nur gelegentlich mit ihrer Tochter beschäftigen. Diese hat auch ein Kindermädchen, das sich oft um ihren eigenen Sohn und Perry kümmert.

Trotz der wenigen Seiten konnte Kate de Goldi eine schöne Geschichte erzählen. Der Schreibstil ist sehr einfach und enthält kurze Sätze, passend zu der jungen Protagonistin. Auch die Sprache ist sehr schlicht gehalten und etwaige schwierige Wörter, die Perrys Vater benutzt, lässt sie sich direkt erklären.


Die Anarchie der Buchstaben ist eine leise Geschichte, die von der Beziehung Perrys zu den Bewohnern des Pflegeheims erzählt. Obwohl die älteren Leute alle an Alzheimer oder sonstigem erkrankt sind, baut Perry eine freundschaftliche und sehr innige Beziehung zu ihnen auf. Ich schätze, dass Perry erst in die Grundschule ist und finde es sehr bewundernswert, wie wenig sie sich davon einschüchtern lässt, dass ihre Oma immer wieder fragt „Wer ist Perry?“. Auch die Pfleger des Heimes haben das kleine Mädchen ins Herz geschlossen und gehen mit den Patienten liebevoll und sehr geduldig um.

 
                                                            Fazit                                                             
   
Die Anarchie der Buchstaben ist ein kurzes und leicht zu lesendes Buch für Zwischendurch. Es wird von der geduldigen und liebevollen Beziehung zwischen der jungen Perry zu ihrer dementen Großmutter, den anderen Heimbewohnern und dem Pflegepersonal erzählt. Die eher unspektakuläre Handlung lebt von der ruhigen Erzählweise und dem, was der Leser zwischen den Zeilen liest.


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