Sonntag, 12. Juli 2015

{Rezension} Ich könnte am Samstag von Mark Watson

Titel: Ich könnte am Samstag (= Elf Leben (HC))
Autor:
Mark Watson
Originaltitel:
Eleven

Verlag: Heyne
Erscheinungsjahr: 2012
Seitenzahl: 331

Reihe: --













                                                         Inhalt                                                        

Das Schicksal kennt keine Spielregeln
Xavier Ireland ist Radio-Moderator in London. Nachts spendet er den Schlaflosen Trost, tagsüber beschäftigt er sich mit sich selbst, nimmt an Scrabble-Turnieren teil und lässt die Tage an sich vorbeiziehen. Erst seine vor Energie überschäumende Putzfrau Pippa macht ihm klar, dass es sich lohnt, am Leben anderer Anteil zu nehmen und damit seinem eigenen Glück auf die Sprünge zu helfen.
Quelle: Klappentext



                                                     Charaktere                                                    


Xavier Ireland lässt seine Vergangenheit hinter sich und fängt in London ganz neu an. In der zweiten Hälfte des Buches erhält sein Charakter Tiefe und man lernt ihn erst richtig kennen.
Murray ist Xaviers Kollege und Freund. Er ist etwas korpulent, stottert oft und sehr unsicher, weshalb Xavier manchmal für ihn vorfühlen oder auch einstehen muss.
Pippa ist Xaviers Putzfrau und sehr fürsorglich. Das Putzen macht ihr nichts aus, im Gegenteil, sie ist stolz darauf einer der besten Putzfrauen in der Stadt zu sein. Aber immer auf dem Weg zu ihrer Schwester oder ihren Jobs, achtet sie viel zu wenig auf sich selbst.


 
                                                  Meine Meinung                                                 

Xavier ist von Australien nach London gezogen, um hier neu anzufangen. Er lebt einfach sein Leben, von Tag zu Tag und Woche zu Woche und ist völlig zufrieden mit seinem Job und Privatleben. Neben seinem aktuellen Alltag, wird auch oft von seiner Vergangenheit berichtet. Er schwelgt in Erinnerungen oder träumt oft davon, wie er in Australien mit seinen Freunden seine Jugend verlebte und später erwachsen wurde. Bis etwas geschah, das den Auslöser für sein jetziges Leben darstellt.
Das Geschehen wird mittels der auktorialen Erzählperspektive aus Xaviers Sicht geschildert. Auktorial deshalb, weil oft von anderen Begebenheiten und Menschen geschrieben wird. Diese Passagen stehen kaum im Zusammenhang mit Xaviers Geschichte und sind manchmal auch völlig losgelöst davon. Zum Beispiel hat Xavier eine Frau bei einem Speed Dating kennengelernt und trifft sie danach 1 Mal. Als er sich von ihr verabschiedet, wird erwähnt, dass er sie zum letzten Mal sieht und sie wegzieht, noch x Beziehungen hat und später einen Mann heiratet, der den Beruf y ausübt und z Kinder bekommen wird, ihren Lebensabend mit ihm auf einer Insel verbringt und beide innerhalb weniger Wochen sterben werden. So überflüssig es auch ab und zu für die Hauptgeschichte ist, genau deswegen ist es irgendwie cool, dass es trotzdem erwähnt wird. Andere Details jedoch sind wie eine Kettenreaktion auf Xaviers Verhalten und zeigen zum Schluss, warum sie für die Geschichte doch von Bedeutung sein können.
Mark Watsons Schreibstil ist angenehm und sehr leicht zu lesen, weshalb anfangs eine Art „Frauenroman“-Feeling aufkam.
Bis zur Mitte des Buches dachte ich, dass es ein „Chick-Lit“-Roman mit einem männlichen Charakter wird. Zu dem Zeitpunkt ist die Geschichte vor sich hingeplätschert und hat mich nicht fesseln können. Ich habe gehofft, dass ich das Buch bald beenden (und vergessen) kann. Aber dann zeigt Pippa Xavier, was er in seinem Leben ändern sollte. Es ist kein übermäßig ernstes, dafür aber ein sehr wichtiges Thema im Leben. Ich finde es gut, dass Mark Watson dieses behandelt und so geschickt in die Geschichte einbaut. Hier kommen auch die „unwichtigen“ Details anderer Charaktere wieder in den Vordergrund.



 
                                                         Fazit                                                        

Mark Watson schreibt in lustiger, aber auch ernster Art über das Leben von Xavier. Von einem anfänglich angenommenen „Chick-Lit“-Roman mit einem männlichen Protagonisten, entwickelt sich das Buch zu einem Roman mit einem wichtigen Thema, das in unserer heutigen Gesellschaft wichtiger ist denn je.

4 von 5 Buchstabenhaufen 

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