Sonntag, 22. Februar 2015

{Rezension} Hüter der Worte von Diana Menschig

Titel: Hüter der Worte
Autorin: Diana Menschig
Originaltitel: --
Verlag: Knaur
Erscheinungsjahr: 2012
Seitenzahl: 539
Reihe: --












Inhalt

Der junge Autor Tom Schäfer steht unter Druck. Nach dem großen Erfolg seines ersten Buches über den Fantasy-Helden Laryon warten Verlag und Leser auf die Fortsetzung, und ausgerechnet jetzt leidet er unter einer Schreibblockade. Doch dann findet er sich eines Tages plötzlich in seiner Buchwelt wieder. Im ersten Moment ist Tom geschockt, doch auf den zweiten Blick gefällt ihm der Gedanke hervorragend: Das könnte die Lösung seiner Probleme sein! Aber Tom hat die Rechnung ohne Laryon gemacht. Der ist von Toms Auftauchen nämlich alles andere als begeistert, wird seine Heimat doch von einer Gefahr bedroht, die Laryons ganze Aufmerksamkeit fordert…
Quelle: Klappentext

 
Charaktere
 
Tom Schäfer ist knapp über 20 Jahre alt und hat vor kurzem die letzten Prüfungen seines Bachelorstudiums geschrieben. Bevor er im Oktober mit einem Masterstudium beginnen möchte, widmet er sich nun seiner Leidenschaft – dem Schreiben. Tom hat bisher zwei Romane über Laryons Leben in Willerin veröffentlicht und sucht nun nach Inspiration für den 3. Teil.
Laryon ist Toms Protagonist. Er ist auch ca. 20 Jahre alt und Grenzreiter. Er patrouilliert mit seinem Pferd regelmäßig das Grenzgebiet zu anderen Ländern und sorgt dafür, dass rechtzeitig vor Eindringlingen gewarnt wird. Laryon kann sehr gut mit seinen Waffen umgehen und sorgt sich um seine Freunde.
Mellie ist Toms neue Freundin. Sie ist sehr unabhängig, beharrt auf ihre Meinung und nimmt die fiktive Geschichte von Toms Büchern sehr ernst.


Meine Meinung
 
Das Buch beginnt mit einem Prolog: Eine junge Frau verabschiedet sich von einem Mann in einem Zimmer voller Bücher, um ein paar Wochen Zeit für sich und zur Erholung zu haben. Was genau es mit dieser Bibliothek auf sich hat, erfährt man erst im Laufe des Buches. Im ersten Kapitel wacht Tom nach einer Partynacht in seinem kleinen Wohnheimzimmer auf. Mit seinen Erinnerungen an die Nacht, die er zunächst mit seinem Freund Felix und dann mit seiner neuen Bekanntschaft Mellie verbracht hat, beginnt Diana Menschig uns von Tom zu erzählen. Da Tom seine letzten Prüfungen geschrieben hat, kann er sich nun mehr auf seinen nächsten Roman konzentrieren. Er hat bisher zwei Bücher geschrieben, die von Laryons Begebenheiten in einer Fantasywelt spielen. Da die beiden Fantasyromane Beststeller wurden, möchte Tom noch einige Bücher darüber schreiben. Das Problem ist nur, dass Tom sich nie Notizen zu dem Handlungsverlauf des Buches entwirft, sondern einfach darauf losschreibt. Da ihm momentan keine guten Ideen einfallen, steckt er in einer Schreibflaute. Diese schildert er auch seiner neuen Bekanntschaft Mellie. Soweit ihr Job es zulässt trifft sich Tom regelmäßig mit ihr und die beiden nähern sich langsam an.
Während Toms Schreibversuche und seine Dates mit Mellie beschrieben werden,  sind einige Kapitel aus seinem Buch entnommen. Somit lernen wir auch die Welt von Willerin und den jungen Protagonisten Laryon kennen. Die Erzählstränge werden mehr oder minder abwechselnd erzählt und man fragt sich schon, wie die beiden noch enger zusammenh
ängen. Vor allem weil im Klappentext angedeutet wird, dass sich Tom plötzlich in dem Geschehen seines Buches wiederfindet. Das ist zwar kein übermäßiger Spoiler, aber ich hätte wohl eher die Geschehnisse vorher angedeutet, da diese auch eine Verbindung zwischen Toms Leben und seiner fiktiven Welt darstellen.
 
Diana Menschig schreibt das gesamte Buch aus der personalen Erzählperspektive – egal ob es sich um Toms, Laryons oder später auch um Empfindungen von anderen Charakteren geht. Somit erhält der Leser einen guten Einblick in die Welt von Willerin und lernt dessen Struktur viel besser kennen. 

Im Laufe des Buches wird die Handlung und die Anzahl und Beziehung der Charaktere komplexer. Jedoch hat Diana Menschig die wichtigen Charaktere und deren Handlungen vorher genau beschrieben, sodass man diese kennt und sich auf neue Informationen konzentrieren kann. Auch wenn hier viele Aspekte schon bekannt sind oder angedeutet werden, wird die Geschichte nie zu kompliziert.

In „Hüter der Worte“ geht es nicht nur um eine Geschichte (Toms Buch) in einer anderen Geschichte, sondern um vieles mehr, das leidenschaftlichen Lesern das Herz höher schlagen lässt. Es geht hier um den Zauber der Worte, die Verbindung zwischen Autor und Protagonist und der neuen Welt, die der Autor durch Worte schafft. Schon im Prolog und dann später immer wieder taucht dieser Gruß auf:
"Mögen gute Worte dich behüten"
Antwort: "Mögen gute Worte deinen Weg lenken" (S. 8) 
Zunächst ist er einfach nur wunderschön, aber im Laufe des Buches erfährt man, wie wahr er ist und was wirklich der Wunsch hinter den Worten bedeutet. Dies ist auch die Kernidee des gesamten Buches – und ich find sie einfach richtig toll!
 

Diana Menschig hat im ganzen Buch wunderbare Details eingebracht. Weil vieles spoilert oder ihr die Dinge einfach selbst aufnehmen sollt, deute ich sie hier nur mal an: Tom ist ein typischer junger Mensch: Manchmal etwas zu sorglos und am Experimentieren. Laryon ist in einer härteren Welt aufgewachsen, weshalb er nur wohlüberlegt handelt. Wenn ihr das Buch lest, werdet ihr an einer Stelle darauf stoßen, wo die Sprache darauf kommt. Die Autorin hat die zwei unterschiedlichen Charaktere sehr gut und nachvollziehbar dargestellt. Ein weiteres Detail sind die Vögel oder der Besuch von Tom auf einer Veranstaltung, die in 3 Buchstaben abkürzbar ist…


Fazit
 
„Hüter der Worte“ ist ein wunderbarer Roman über den Zauber der Worte. Zunächst hat die Autorin zwei separate Erzählstränge ins Buch eingefügt, die sie mit jeder weiteren Seite immer weiter miteinander verflechtet. Außerdem hat sie eine gute Mischung aus komplexen Handlungssträngen und einem leichten Verständnis gefunden und auch die Protagonisten sehr gut ausgebaut. Dieses Buch ist für alle Buchliebhaber ein Muss!
5 von 5 Buchstabenhaufen
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6 Kommentare:

  1. Geil *_* Das Cover sieht supertoll aus und dann auch noch die Story... Direkt mal auf die Wunschliste :)

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  2. Hallo Tine,
    danke für die schöne Rezension. Das Buch liegt schon gefühlte Ewigkeiten auf meinem Sun und ich habe jetzt richtig Lust darauf bekommen. :D
    Liebe Grüße, Hanna

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  3. Mochte das Buch damals auch ziemlich gerne, schöne Rezension. :)

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