Titel: Das Haus der Bücher und Schatten
Autor: Kai Meyer
Verlag: Knaur
Seitenzahl: 528
Reihe: - Inhalt
Baltikum, kurz vor Beginn des
Ersten Weltkriegs. Tiefer Schnee und endlose Wälder schneiden ein Herrenhaus
von der Welt ab. Hierher reist die junge Lektorin Paula Engel aus Leipzig, um
das Manuskript des Schriftstellers Aschenbrand einzusehen. Paula und ihr
Verlobter Jonathan begegnen einem faszinierenden Exzentriker, der ein dunkles
Mysterium wahrt.
Leipzig, 1933. Im legendären
Graphischen Viertel rettet der von den Nazis entlassene Kommissar Cornelius
Frey einem Mädchen das Leben. Bei ihrem Abschied flüstert sie »Sie weinen alle
im Keller ohne Treppe«. In der nächsten Nacht liegt sie ermordet neben einem
toten Polizisten. Auf der Spur des Mörders kämpft Cornelius sich zurück in
seinen alten Beruf und stößt auf ein Netz aus Okkultisten und Verschwörern,
Freimaurern und Fanatikern. In welcher Verbindung standen sie zu Paula und
Jonathan, die vor zwanzig Jahren spurlos im Baltikum verschwanden?
Quelle: Buchrückseite
Meine Meinung
Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen: Zum einen 1933 im Graphischen
Viertel in Leipzig, wo der Rauch der Dampfmaschinen die vielen
Druckereien und Buchhandlungen einnebelt. Dort trifft der ehemalige
Kommissar Cornelius eines Nachts auf ein Mädchen und hält sie davon ab
von einer Brücke zu springen. Am nächsten Tag findet er sie tot neben
einem ehemaligen Kollegen. Was ist den beiden zugestoßen? Um das
herauszufinden kämpft sich Cornelius in den Polizeidienst zurück, wobei
die obersten Chefs gewisse Leute als Mörder sehen wollen… Zwanzig Jahre
früher reist die Lektorin Paula mit ihrem Verlobten in das Baltikum um
das neueste Manuskript einer ihrer Autoren abzuholen. Doch das riesige
Herrenhaus mit den wenigen Bewohner/innen ist bald eingeschneit und es
geschehen seltsame Dinge.
Die beiden Zeitebenen sind unabhängig voneinander sehr spannend. Zum einen habe ich sehr interessiert Cornelius‘ Nachforschungen verfolgt. Die Verbindung zwischen dem Mädchen und dem toten Polizisten, der Grund für ihren Tod und die seltsamen Worte des Mädchens werfen viele Fragen auf, die erst nach und nach und sehr fesselnd beantwortet werden. Neben dem Kriminalfall ist das Geschehen im eingeschneiten Haus des Autors aber nicht langweilig. Denn das große Herrenhaus im Nirgendwo strahlt mit nur drei momentanen Bewohner/innen etwas Düsteres und Verlassenes aus. Außerdem macht Paula seltsame Beobachtungen. Eine sehr rätselhafte Situation, die stets die mysteriöse Atmosphäre eines Schauerromans ausstrahlt. Doch was verbindet die zwei Geschichten? Neben der Auflösung am Ende auf jeden Fall auch diese geisterhafte und mystische Stimmung. Kai Meyer hat einen bildhaften und intensiven Schreibstil, mit dem er die Szenen gekonnt umgesetzt hat. Ich war an den Seiten gefesselt. Die zwei Toten, die daraus folgenden Nachforschungen bei Okkultisten und das vernebelte Graphische Viertel tragen genauso zur düsteren und geisterhaften Atmosphäre bei wie die Einsamkeit und mysteriösen Beobachtungen im großen, eingeschneiten Herrenhaus. Übrigens finde ich es sehr interessant, dass in dem Roman kurz die Geschichte der Baltendeutschen Anfang des 20. Jahrhunderts umrissen wird.
>>Der Gang vor der Bibliothek war verlassen, die Tür stand weit offen. Warmes Licht fiel auf den Korridor, verwandelte die Buchrücken an den Wänden in Goldbarren.<< S. 495
Die beiden Zeitebenen sind unabhängig voneinander sehr spannend. Zum einen habe ich sehr interessiert Cornelius‘ Nachforschungen verfolgt. Die Verbindung zwischen dem Mädchen und dem toten Polizisten, der Grund für ihren Tod und die seltsamen Worte des Mädchens werfen viele Fragen auf, die erst nach und nach und sehr fesselnd beantwortet werden. Neben dem Kriminalfall ist das Geschehen im eingeschneiten Haus des Autors aber nicht langweilig. Denn das große Herrenhaus im Nirgendwo strahlt mit nur drei momentanen Bewohner/innen etwas Düsteres und Verlassenes aus. Außerdem macht Paula seltsame Beobachtungen. Eine sehr rätselhafte Situation, die stets die mysteriöse Atmosphäre eines Schauerromans ausstrahlt. Doch was verbindet die zwei Geschichten? Neben der Auflösung am Ende auf jeden Fall auch diese geisterhafte und mystische Stimmung. Kai Meyer hat einen bildhaften und intensiven Schreibstil, mit dem er die Szenen gekonnt umgesetzt hat. Ich war an den Seiten gefesselt. Die zwei Toten, die daraus folgenden Nachforschungen bei Okkultisten und das vernebelte Graphische Viertel tragen genauso zur düsteren und geisterhaften Atmosphäre bei wie die Einsamkeit und mysteriösen Beobachtungen im großen, eingeschneiten Herrenhaus. Übrigens finde ich es sehr interessant, dass in dem Roman kurz die Geschichte der Baltendeutschen Anfang des 20. Jahrhunderts umrissen wird.
Fazit
Das Haus der Bücher und Schatten ist ein fesselnder Roman der
einerseits einen historischen Krimi enthält und auf der anderen Seite
einem Schauerroman gleicht. Düster, fesselnd, wortgewandt und bildhaft
beschreibt Kai Meyer die beiden Orte und Zeitebenen.
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