Samstag, 15. Januar 2022

{Rezension} Das Leben, ein großer Rausch - Polizeärztin Magda Fuchs #2 von Helene Sommerfeld

Titel: Das Leben, ein großer Rausch
Autorin: Helene Sommerfeld
Verlag: dtv
Erschienen: 20. Oktober 2021
Seitenzahl: 560
Reihe: Die Polizeiärztin #1 - Das Lebe, ein ewiger Traum
                                            #2 - Das Leben, ein großer Rausch
                                            #3 - Das Leben, ein wilder Tanz (ET 16.03.2022)
 
            



 




 
 
 
 
 
 
 
                                                    Inhalt                                                   
 

Berlin 1922. Polizeiärztin Magda Fuchs wird zu einem grausamen Verbrechen gerufen: Die junge Mutter hat sich zu ihrem Kind geschleppt und ist kurz darauf ihren Stichverletzungen erlegen. Magda und Kommissar Kuno Mehring stellt sich die Frage, ob dieser sinnlos erscheinende Mord zu einer Serie brutaler Überfälle auf junge Frauen gehört. Sie alle haben auf der Straße ihre Gunst verkauft. Denn die Zeiten sind schwer: Die unvorstellbar rasch voranschreitende Inflation frisst das Geld für das tägliche Leben auf.

Magda braucht ebenfalls eine Arbeit, von der sie leben kann. In Charlottenburg eröffnet sie ihre eigene Praxis. [AN DIESER STELLE SPOILERT DER KLAPPENTEXT] Auch Medizinstudentin Celia liebt ihren Edgar. Aber will sie für ihn die Freiheit aufgeben, die sie so hart erkämpft hat? Ist Anwältin Ruth dafür die richtige Ratgeberin? Schauspielerin Doris genießt die Liebe wie im Rausch. Plötzlich wird daraus bitterer Ernst …

Polizeiärztinnen gab es ab 1900 in Berlin. Diese standen zwar im Dienst der Polizei, führten jedoch keine polizeilichen Arbeiten aus, sondern waren zuständig für die medizinische Betreuung der Opfer von Gewaltverbrechen, insbesondere an Frauen und Kindern. Zusätzlich kümmerten sie sich um die gesundheitliche Versorgung der zahlreichen Prostituierten in den Zwanzigerjahren. Das Amt einer Polizeiärztin wurde für eine geringe Entlohnung nur nebenberuflich bekleidet.

 
 

                                              Meine Meinung                                        
 
Magda fühlt sich mittlerweile in Berlin zuhause.  Während die Inflation immer weiter voranschreitet, eröffnet Magda ihre eigene gynäkologische Praxis, da sie nicht nur von ihrer Tätigkeit als Polizeiärztin leben kann. Mit den Kommissaren stößt sie auf einen Serientäter, der Prostituiere in den Bauch sticht und damit auch einige tötet. Neben Magdas immer engeren Beziehung zu Kommissar Kuno Mehring spielt in diesem Band der Reihe vor allem auch Celias Leben eine große Rolle.  Sie hat endlich ihr lang ersehntes Medizinstudium aufgenommen. Doch kann sie ihren Berufswunsch und die zunehmende Liebe zum reichen Edgar miteinander vereinen?

Die Geschichte schließt nahtlos an Teil 1 an, was mir gut gefällt, weil ich aufgrund des Klappentextes schon befürchtet habe, etwas verpasst zu haben  (Klappentext spoilert!). Dadurch waren mir die Charaktere alle direkt wieder präsent, wodurch das Personenverzeichnis zu Beginn des Buches für mich unnötig war.  In der vorderen Buchklappe befindet sich ein Stadtplan von Berlin, auf dem ich die Wege der Protagonist/innen gerne verfolgt habe. 

In der Geschichte wird wieder auf die damalige Rolle der Frauen eingegangen.  Vor allem ungewollte Schwangerschaften waren zu der Zeit ein sehr schwieriges Thema.  Magda befindet sich bald in einem Gewissenskonflikt, da sie das Beste für ihre Patientinnen möchte, eine Abtreibung aber aus gesetzlichen Gründen und ihrem Gewissen nicht vornehmen kann. Insbesondere die immer größer werdende Armut stellt viele Mütter vor die Aufgabe ihre bisherigen Kinder durchzubringen.  Durch mehrere unterschiedliche weibliche Persönlichkeiten wird das Thema Abtreibung und Verhütung in der Geschichte sehr gut beleuchtet.
>> Das Leben ist verdammt leer, wenn du niemanden hast, den du lieben kannst. Für den du lebst.<< Ina, S.  509
Die politischen Geschehnisse der damaligen Zeit wurden unauffällig und so gekonnt in das Geschehen eingebaut, dass es mich wie die Buchcharaktere auch sehr schockiert hat.  Auch technische Errungenschaften haben neben der medizinischen und politischen Lage  ihren Platz in der Geschichte gefunden.  

Der Fall des sogenannten " Schlitzer", bei dem ich sehr schnell einen Verdacht hatte, und Magdas Arbeit als Polizeiärztin gehen vor allem durch das persönliche Schicksal von Celia sehr unter und wird erst zum Schluss wieder aufgegriffen.  Einige Schicksale wurden abgeschlossen  oder verweisen hoffnungsvoll in die Zukunft, ein anderes jedoch gipfelt in einem Cliffhanger, was mich sehr gespannt auf Teil 3 macht.
 
 
 
                                                      Fazit                                                     
  
Das Leben, ein großer Rausch zeigt zu Beginn der 1920er auch, dass es viele Schattenseiten gibt, vor allem bezüglich der Rolle der Frau und  ungewollten Schwangerschaften.  Die persönlichen Schicksale von Magda, Celia und den anderen sympathischen Frauenrollen habe ich wieder gerne verfolgt. Die fesselnde Geschichte mit dem Cliffhanger am Ende macht mich sehr neugierig auf den dritten Teil der Polizeiärztin. 
 






 

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