Mittwoch, 14. Oktober 2020

{Rezension} Die Hafenschwester #2 - Als wir wieder Hoffnung hatten von Melanie Metzenthin

Titel: Die Hafenschwester - Als wir wieder Hoffnung hatten
Autorin: Melanie Metzenthin

Verlag: Diana
Erschienen: 14. September 2020
Seitenzahl: 495
Reihe: Die Hafenschwester #1 Als wir zu träumen wagten (Rezi)
                                                   #2 Als wir wieder Hoffnung hatten
                                                   #3 Als wir an die Zukunft glaubten (ET 30.08.2021)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
                                                    Inhalt                                                   
 
Mit ihrer großen Liebe Paul und ihren drei Kindern lebt Krankenschwester Martha glücklich  in einer hübschen Wohnung in Hamburg. Und dann trifft auch noch eine Einladung von Freundin Milli nach Amerika ein! Doch die Freude wird bald getrübt, denn der Ausbruch des Ersten Weltkrieges steht kurz bevor. Marthas Träume von der Zukunft zerplatzen. Auch Paul wird eingezogen, und Martha muss in dieser harten Zeit allein um das Überleben ihrer Familie kämpfen. Als Paul nach einem Granatenangriff schwer entstellt zurückkehrt, wird ihre Ehe auf eine harte Probe gestellt.
Quelle: Buchrückseite
 
 
                                            Meine Meinung                                         
 
Hamburg, 1913. Seit dem ersten Band sind fast 15 Jahre vergangen und Martha und Paul haben mittlerweile zwei aufgeweckte Söhne und eine kleine Tochter. Zu Beginn des Buches steht die Reise nach Amerika an und genauso wie die Familie Studt habe ich mich gefreut Milli und ihre Tochter wieder zu treffen. Die Überfahrt mit dem imposanten Schiff und die riesige Stadt New York war für Marthas Familie sehr beeindruckend. Auch als Leser staunt man während der gesamten Geschichte, was es damals schon alles gab, was möglich war oder andererseits noch nicht weit vorangeschritten.
 
Das damalige Leben wurde von Melanie Metzenthin sehr schön dargestellt. Insbesondere das Stadtbild von Hamburg, die Schifffahrt und die Politik wurden durch die Verknüpfung mit Marthas Familie sehr lebensnah und intere
ssant geschildert. Durch die Begeisterung von Marthas Söhnen konnte man durch das protzige Schiff Imperator schlendern und die Überfahrt nach Amerika mit verfolgen. Zurück in Hamburg begleiten wir Martha als ehrenamtliche Hafenschwester wieder ins ärmliche Gängeviertel und darüber hinaus. Pauls Arbeit am Hafen rundet die Schilderungen des Lebens in der damaligen Stadt ab.
 
In diesem Buch spielt natürlich auch der Erste Weltkrieg eine Rolle, der die glückliche Zeit von Marthas Familie ein jähes Ende bereitet. Nicht nur Paul wird trotz seines Alters eingezogen, sondern auch Marthas Bruder Heinrich ist durch seinen Beruf als Kapitän gefahrvollen Situationen ausgesetzt. Und Zuhause muss Martha für das Überleben ihrer Familie sorgen, während die Kriegsjahre immer entbehrungsreicher werden. Während all dem ist es wieder schön mitanzusehen, wie sich Martha weiterhin für die Armen und Kranken engagiert und auch Paul sich für den Frieden einsetzt.
 
>>Das Leben mit dem richtigen Menschen an seiner Seite ist das größte Geschenk, das das Schicksal einem machen kann. << Martha, S. 387
 
Nicht nur das Hamburg vor über 100 Jahren hat Melanie Metzenthin sehr lebendig und interessant geschildert, sodass sich die Hafenstatt eindrucksvoll vor meinem geistigen Auge erhebt. Wie man dem Nachwort entnehmen kann, hat die Autorin sehr gut recherchiert und viel Wahres in das Geschehen eingebaut. Auch die gesamte Geschichte hat die Autorin mitreißend erzählt. Durch die sympathischen hingebungsvoll Buchfiguren und dem lebendigen Schreibstil bin ich innerhalb nur weniger Tage durch das Buch gerauscht.
 
Das Ende des Buches war fast schon etwas überhastet (aber begründet durch die realen Begebenheiten) und die persönliche Bindung zu Marthas Familie und den anderen geliebten Buchfiguren fehlte ein wenig. Am Schluss hängt stets Hoffnung zwischen den Zeilen, was mir gut gefallen hat. Ich bin etwas traurig, dass ich Familie Studt verlassen muss, freue mich aber umso mehr auf den dritten Teil, da dies auch eine Zeit der deutschen Geschichte ist, zu der ich gerne historische Romane lese.
 
 
                                                     Fazit                                                    
 
Die Hafenschwester – Als wir wieder Hoffnung hatten erzählt wie im ersten Band wieder von der engagierten und leidenschaftlichen Martha, die mittlerweile auch drei Kinder hat. Es wird geschildert, wie die Protagonisten die entbehrungsreiche und gefährliche Kriegszeit erleben. Melanie Metzenthin schafft wieder ein umfangreiches Bild des historischen Hamburgs und bietet durch ihren Schreibstil und liebenswerte Charaktere ein spannendes Buch.



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