Dienstag, 5. November 2019

{Rezension} Das verborgene Lied von Katherine Webb

Titel: Das verborgene Lied
Autorin: Katherine Webb
Verlag: Diana Verlag
Erschienen: 2013
Seitenzahl: 576
Reihe:















                                        Inhalt                                        

Unheilvoller Klang der Vergangenheit
In einem einsamen Cottage auf den Klippen von Dorset lebt die betagte Dimity Hatcher. Niemand ahnt, mit welcher Tat aus Liebe und Eifersucht sie einst eine ganze Familie zerstörte. Über siebzig Jahre bleibt ihr Geheimnis unentdeckt, bis eines Tages ein junger Mann vor ihrer Tür steht. Zach ist auf der Suche nach seinen Wurzeln, die ihn an die Küste Dorsets führt. Mithilfe der unnahbaren Hannah, Dimitys Nachbarin, kommt er nach und nach der verheerenden Wahrheit auf die Spur…

Quelle: Buchrückseite


                                 Meine Meinung                                 

Dimity lebt 1937 mit ihrer Mutter in einer kleiner Hüte direkt an den Klippen von Dorset. Ihre Mutter ist im Dorf als Hexe verschrien, weshalb Dimity eher einsam aufwächst. Ihre Tage bestehen aus dem Umherstreifen in der Natur und dabei dem Sammeln von Kräutern und anderem Essbaren. Eines Sommers verbringt eine Künstlerfamilie einige Wochen in einem Ferienhaus. Der Vater ist der berühmte Maler Charles Aubrey. Mit dabei hat er seine Geliebte und ihre beiden gemeinsamen Töchter, die etwas jünger als Dimity selbst sind. Plötzlich wird Dimitys kleiner Welt so viel mehr geboten und sie findet in der Familie neue Freunde.

Nun, Jahrzehnte später, versucht der Galerist Zach mehr über das Leben des Malers Aubrey herauszufinden. Zum einen recherchiert er beruflich, warum Charles Aubrey damals in den Krieg zog und was dem Rest der Familie passiert ist, zum anderen interessiert ihn das auch persönlich, da seine Großmutter den Künstler getroffen hat. Positiv finde ich, dass Zach nicht wie in den meisten Familiengeheimnis-Romanen der Enkel ist, sondern zunächst eine außenstehende Person, die aber trotzdem eine Verbindung zu den betreffenden Menschen hat. Während seiner Nachforschungen stößt Zach auf Dimity, die einsam und schon etwas verwirrt alleine in einem Haus an den Klippen wohnt.

Manche Dinge waren einfach zu groß, […] als dass man weit genug zurücktreten könnte, um sie im Ganzen zu betrachten. Das wäre überwältigend, zu beängstigend. Besser war es, ganz nah heranzugehen, die Teile des Ganzen einzeln zu betrachten und sich erst einmal einen überschaubaren Ausschnitt vorzunehmen. Klein anfangen. Sich dem Gesamtbild allmählich annähern.    Zach, S. 43

Immer wenn Zach die ältere Frau an den Klippen besucht, springt die Autorin zurück in die Vergangenheit und erzählt, wie Dimity damals die Aubreys kennen- und lieben gelernt hat. Einen Teil davon erzählt sie auch Zach, der jedoch nie die gesamte Wahrheit erfährt. Bald wird dem Leser klar, dass da ein Unterschied zwischen den Erzählungen und tatsächlichen Geschehnissen von damals besteht. Durch Dimitys Erinnerungen erfährt man wiederum nicht alles, was die Geschichte enorm spannend macht.


Die Auflösung am Ende, sowohl über die Geschehnisse in der Vergangenheit bei Dimity als auch in der Gegenwart bezüglich Zach, war sehr bewegend und erschütternd. Als ich las, was damals wirklich passiert ist, war ich sehr geschockt und berührt. Ich hatte denselben Wow-Effekt, als ich damals die Auflösung von Der verborgene Garten von Kate Morton gelesen habe.


                                         Fazit                                         

Das verborgene Lied ist ein sehr spannender Roman über Dimity, die 1937 einsam an den Klippen von Dorset aufwuchs und eine Künstlerfamilie traf. Die Geschehnisse, die stückchenweise ans Licht kommen, waren sehr spannend und die Auflösung hat mich sehr erschüttert. Auch der Erzählstrang in der Gegenwart bei dem Kunstgaleristen Zach war nie kurzweilig.


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