Montag, 7. September 2015

{Rezension} Profile - Die Prognose von Christine Seifert

Titel: Profile - Die Prognose
Autorin: Christine Seifert
Originaltitel: The Predicteds
Verlag: FJB

Erscheinungsjahr: 20. August 2015
Seitenzahl: 375

Reihe: --












                                                         Inhalt                                                        
 
Daphne geht erst seit kurzem auf die Quiet High, als sich ein Amoklauf eireignet, bei dem glücklicherweise niemand stirbt, außer der Täter selbst. Nun soll ein Programm, PROFILE, alle Schüler testen und voraussagen, wer ein Sicherheitsrisiko darstellt. Der Tag der Veröffentlichung der Ergebnisse rückt immer näher, und die Nerven der Schüler sind zunehmend angespannt. Wer wird eine "Prognose" erhalten?
Daphne kann das alles nicht gut gebrauchen, denn sie ist an der neuen Schule auch einem Jungen begegnet: Jesse. Zwischen ihnen könnte sich etwas entwickeln, aber Jesse verheimlicht Daphne irgendetwas, und sie wird das Gefühl nicht los, dass es mit PROFILE zu tun hat...
Quelle: Klappentext Innenseite

 
                                                     Charaktere                                                    

  
Daphne ist intelligent und nicht das typische Highschool-Mädchen, das ständig an Mode und Jungs denkt. Sie hinterfragt Dinge und tritt ihren Mitmenschen offen und unvoreingenommen gegenüber.
Melissa ist Daphnes Mutter und konzentriert sich voll und ganz auf ihre Arbeit. Daphne und Melissa verstehen sich sehr gut und haben ein enges freundschaftliches Verhältnis.
Jesse ist aus einer reichen Familie – der reichen Familie im Ort – , was ihm allerdings nichts bedeutet. Er hat eine beste Freundin, mit der er aufgewachsen ist. Jesse gibt wenig von sich preis, wodurch Daphne und der Leser oft nicht wissen, woran man bei ihm ist.
Dizzy wird Daphnes Freundin. Sie ist in einer Clique, die ziemlich viel über Jungs und allgemein über die Mitschüler tratschen. Dizzy ist aber auch loyal, vorsichtig und betrachtet Gerüchte als das, was sie sind.


 
                                                  Meine Meinung                                                 

  
Die Geschichte wird aus Daphnes Sicht mittels der Ich-Perspektive erzählt. Mit ihr zusammen tritt der Leser Schritt für Schritt in das Highschoolleben an der Quiet High ein.
Daphne musste mit ihrer Mutter schon viel umziehen und hat deshalb einige Schulen besucht. Am ersten Tag passiert ihr jedes Mal ein Missgeschick und während sie sich noch darüber ärgert, wie peinlich es war, geschieht der Amoklauf. Die ganze Schule ist in Angst und Schrecken versetzt, welche noch lange nach dem gescheiterten Amoklauf die Lehrer, Schüler, sowie Eltern in Atem hält. Deshalb sollen die Untersuchungsergebnisse von PROFILE, die vor einigen Jahren über die Intelligenz und das soziale Verhalten der Schüler gemacht wurde, veröffentlicht werden.


Nachdem der Amoklauf direkt am Anfang passiert ist, bleibt dieser immer noch Gesprächsstoff Nummer 1 an der Quiet High, aber alle Schüler gehen langsam zur Tagesordnung zurück und konzentrieren sich wieder auf die Partys. Der Anfang des Mittelteils handelt deshalb hauptsächlich über das normale Highschoolleben und die Liebesleben der Mädchen in Daphnes neuer Clique. Dieser Abschnitt des Buches war etwas langgezogen, denn ich habe mich immer gefragt, wann denn nun die Ergebnisse von PROFILE, die ständig in Gesprächen erörter wurden, bekannt gegeben werden.
 


Sehr gut hingegen fand ich, wie Christine Seifert die Reaktion auf die Veröffentlichung der Liste dargestellt hat. Schon im Vorfeld meinten viele „xy bekommt eine Prognose, ist doch klar“. Darunter fielen Mitschüler, die man nicht mag und eh schon Außenseiter sind. Dann wurden die Ergebnisse veröffentlicht, welchen Jugendlichen eine Gewalttat prognostiziert wird. Daraufhin wurden Freundschaften gebrochen und die Trennung der Schüler ohne und derer mit Prognose vom Großteil der Teenager einfach hingenommen und die mit Prognose diskriminiert. Das hat mich fast schon an einige Begebenheiten in der Geschichte bestimmter Länder erinnert (Rassendiskriminierung). Die Reaktion darauf fiel unterschiedlich aus und beinhaltete auch so manche Extreme. Viele Eltern sind der Meinung, dass man die Jugendlichen mit Prognose einfach wegsperren soll, andere aber haben sich gefragt, ob man dies wirklich tun sollte, denn die Jugendlichen haben sich bisher (noch) nichts zu Schulden kommen lassen. Darf man für ein Verbrechen, dass man laut einer Studie begehen wird, schon vorher eingesperrt und „bestraft“ werden? Daphne hat die Prognose auch nicht als gegeben hingenommen, sondern vermutet, dass Menschen sich ändern können und wenn sie wollen, die angekündigte Straftat nicht begehen werden. Ist das so oder hat man mit 16 Jahren nicht schon feste Vorstellungen hinsichtlich der Moral? Hier wurden viele Fragen aufgeworfen, die die Folgen der Bekanntgabe thematisieren. Wie soll  bzw. darf man sich den Jugendlichen mit Prognose gegenüber verhalten?


                                                          Fazit                                                        

Die intelligente Daphne ist neu an der Quiet High und gliedert sich in das Schulleben und den Partys der Mitschüler ein. Wäre da nicht der Amoklauf, der zum Glück keine Opfer gefordert hat, der die gesamte Schule in Atem hält. Durch die Veröffentlichung der Prognosen, die einigen Schülern eine gewalttätige Zukunft voraussagt, schafft Christine Seifert eine Geschichte, die viele essentielle Fragen aufwirft, wie man mit diesen Jugendlichen umgehen sollte.
4 von 5 Buchstabenhaufen

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