Freitag, 4. September 2015

{Rezension} Liebten wir von Nina Blazon

Titel: Liebten wir
Autorin: Nina Blazon
Originaltitel: --
Verlag: Ullstein

Erscheinungsjahr: Juni 2015
Seitenzahl: 553
 

Reihe: --












                                                        Inhalt                                                       
 
Verstohlene Blicke, versteckte Gesten, die Abgründe hinter lächelnden Mündern: Fotografin Mo sieht durch ihre Linse alles. Wenn sie der Welt ohne den Filter ihrer Kamera begegnen soll, wird es kompliziert. Mit ihrer Schwester hat sie sich zerstritten, von ihrem Vater entfremdet. Umso mehr freut sich Mo auf das Familienfest ihres Freundes Leon. Doch das endet in einer Katastrophe. Mo reicht es. Gemeinsam mit Aino, Leons eigensinniger Großmutter, flieht sie nach Finnland. Eine Reise mit vielen Umwegen für die beiden grundverschiedenen Frauen. Als Mo in Helsinki Ainos geheime Lebensgeschichte entdeckt, ist sie selbst ein anderer Mensch. 
Quelle: Klappentext Rückseite


                                                    Charaktere                                                   
 
Mo (Moira) ist in den 20igern und sehnt sich nach einer intakten und liebevollen Familie. Sie ist Fotografin und hat dadurch gelernt alles und jeden genau zu beobachten und zu analysieren.
Leo ist Mos Freund.
Aino ist die alte verschrobene, ungeliebte Oma von Leos Familie. Doch ganz so verschroben und ungenießbar ist sie dann doch nicht.
Aarto lebt in Helsinki und hilft den beiden Mal mehr, mal weniger um mehr über die Vergangenheit von Ainos Freundin zu erfahren. So gleichgültig ihm vieles zu sein scheint, sind ihm die Gefühle anderer sehr wichtig.



                                                  Meine Meinung                                                 
 
Das Geschehen in „Liebten wir“ wird aus der Ich-Perspektive von Mo erzählt. Gemeinsam mit ihr entdecken wir neue Details hinter Ainos Fassade und in ihrer Vergangenheit.  

Mos Familie ist zerrüttet. Ihre Mutter ist gestorben, als sie noch klein war. Als sie daraufhin bei ihrem Vater aufwächst, entfremdet sie sich von ihrer großen Schwester, da diese eifersüchtig auf die Zuwendung ihres Vaters ist, die bei Mo intensiver ausfällt. Zu ihrem Vater findet die Protagonistin Mo nie wirklich eine Verbindung. Mit nicht ganz 30 Jahren steht sie alleine da und wünscht sich nichts sehnlicher als ein liebevolles Familienleben. Umso mehr freut sie sich deshalb auf den Besuch bei Leos Familie. Doch dieser artet aus, wodurch sich Mo ungeahnterweise mit der alten Großmutter Aino auf einer Reise wiederfindet. Diese Reise führt sie nicht nur nach Helsinki, zu interessanten Charakteren, sondern auch in ihrer beider eigene Vergangenheit. So verschieden und genervt voneinander die beiden auch sind, genauso viel ergänzen sie sich.

Dies war mein erstes Buch von Nina Blazon - und definitiv nicht mein letztes. Denn ich war wirklich überrascht von dem tollen Schreibstil. Schon auf den ersten Seiten vermittelt sie sehr viel Gefühl und ein umfassendes Bild von Mos Familiensituation. Die Lebenssituation von Mo und ihre Empfindungen waren sehr präsent. Über das ganze Buch hinweg schafft die Autorin es, mich zu rühren, zu empören und auch, was ich bei dieser Art der Geschichte nicht gedacht hätte, zu täuschen.

In diesem Buch geht es um Familie und Liebe. Es werden die Fragen aufgegriffen, wie wichtig uns unsere Vorfahren und momentane Familienmitglieder sind und auch, wie nahe Liebe und Freundschaft beieinander liegen.

Das Ende der Geschichte ist sehr gefühlvoll, so wie sie selbst, und rührend. Außerdem finde ich es realistisch, dass die Protagonisten nicht plötzlich glücklich sind, sondern die letzten Seiten eine Hoffnung darauf sind, dass sie glücklich und zufrieden werden (können).



                                                         Fazit                                                        
 
Eine Reise nach Helsinki ist für die beiden Protagonisten auch eine Reise in ihrer Vergangenheit. Mit einem sehr gefühlvollen Schreibstil kreiert Nina Blazon eine Geschichte, die den Leser zur Herzen rührt, schockt oder auch ein Schmunzeln entlockt.
 4,5 von 5 Buchstabenhaufen

2 Kommentare:

  1. Hallo Tine,
    die Geschichte klingt wirklich toll! Und Moira ist ein total schöner Name.
    "Erinnerungen machen uns zu dem , was wir sind." Ich kriege Gänsehaut, so schön ist das :)
    Liebe Grüße,
    Dani

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    1. Genauso habe ich mich beim Lesen gefühlt. Bei Aino hat man richtig gemerkt, wie die Erlebnisse in der Vergangenheit sie geprägt haben.

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