Inhalt
Es war einmal ein wunderschönes Mädchen mit milchweißem Teint, rabenschwarzem Haar und blutroten Lippen. Und es war einmal eine böse Stiefmutter, die selbstverliebt und von Neid zerfressen war.
Sarah versteht die Welt nicht mehr. Weshalb nur hasst ihre Stiefmutter Bella sie so sehr? Bella würde alles dafür tun, die Schönste zu sein - und scheinbar ist ihr Sarah dabei ein Dorn im Auge. Sogar vor einem Mordanschlag schreckt Bella nicht zurück und Sarah flüchtet in eine WG. Die sieben Jungs kümmern sich rührend um ihre neue Mitbewohnerin. Doch während Sarha sich in Sicherheit wähnt und einen Modelvertrag unterschreibt, setzt Bella alles daran, ihre Konkurrentin ein für alle Mal zu beseitigen.
Charaktere
Sarah ist wunderschön, da sie volle, rote Lippen, einen „Milchteint“ und schwarze Haare hat – wie Schneewittchen – was ihr aber gar nicht bewusst ist. Sie hat keine Freunde und ist deshalb sehr einsam, wenn ihr Vater mal wieder auf Reisen ist, da sie ihre Stiefmutter nicht ausstehen kann.
Sarahs Vater ist Reisejournalist und daher oft unterwegs, weshalb er auch im Buch nur in wenigen Szenen zu finden ist.
Bella ist seit ca. 11 Jahren Sarahs Stiefmutter. Sie ist sehr oberflächlich und achtet nur auf ihr Aussehen. Sie ist von Anfang an eine sehr unsympathische Person, wobei man sie erst im Laufe des Buches näher kennenlernt.
Die acht – ja, acht nicht sieben! – Zwerge, die fast alle gemeinsam in eine WG leben, sind:
Jonny D. ist ein angesagter DJ in den Diskos von Hamburg und steht auf Sarah.
Sebastian ist Versicherungsmakler und etwas steif, hat aber trotzdem sein Herz am rechten Fleck.
Aleks studiert Germanistik und liebt den Film „Doktor Schiwago“. Wie der Protagonist des Filmes möchte er seine „Lara“ finden.
JamieTim ist Vegetarier und leidenschaftlicher Koch.
Julius arbeitet als Texter in der renommierten Agentur „AltvonPlatt“, in der sich Sarah im Verlauf der Geschichte als Model bewirbt. Julius ist sehr reserviert, weshalb sein Gegenüber oft nicht weiß, was in ihm vorgeht.
Leander ist Schauspieler und Model und kann gar nicht mehr aufhören darüber zu reden.
Ben ist Esoteriker. Er legt gerne Karten und glaubt an Engel.
Felix ist der einzige Zwerg, der nicht in der WG wohnt. Er absolviert seinen Zivildienst in der Uni-Klinik und möchte später Arzt werden. Sarah ist sehr in Felix verknallt.
Meine Meinung
Das Buch wurde in kurze Kapitel aufgeteilt. Wenn das Geschehen aus Sarahs Sicht beschrieben wird, ist die Ich-Perspektive vorzufinden. Sobald das Kapitel von ihrer Stiefmutter handelt, wird die personale Erzählsituation genutzt. Bella wird dabei immer mit „die Frau“ bezeichnet. Durch die beiden unterschiedlichen Erzählperspektiven werden die beiden Charaktere und deren Sichtweisen und Gedanken gut voneinander abgegrenzt. Als Leser erkennt man spätestens nach einigen Zeilen, wer denn nun die vorliegende Situation schildert.
Gabriella Engelmann hat das Märchen von Schneewittchen gekonnt in die heutige Zeit umgesetzt. Sehr gut finde ich, dass, trotz des Bezuges auf unsere Zeit und der damit verbundene realen Darstellung, das „Fantasyelement“ mit dem Befragen des Spiegels nach der Schönsten im ganzen Land beibehalten wurde. Auch kleine Abweichungen wie der achte Zwerg, geben dem Roman erst seinen eigenen Charakter.
Diese Märchenadaption ist alles andere als vorhersehbar. Durch die plötzliche Veränderung in Sarahs Leben, nimmt das Buch eine 180°-Wendung, die sich positiv auf Sarahs Sozialleben auswirkt. In einer bestimmten Situation war mir Sarah jedoch völlig fremd und ich konnte ihr Verhalten nicht mal ansatzweise nachvollziehen. Da dies leider ein wichtiger Aspekt der Geschichte war, zog meine negative Meinung über Sarahs Verhalten leider auch den Rest des Buches ins Negative, obwohl ich es ansonsten sehr gelungen finde. Nach einiger Zeit redete sogar ein Zwerg auf sie ein, da er genauso dachte wie ich. Danke JamieTim! Auch Bellas Machenschaften überraschten den Leser immer wieder aufs Neue.
Ein weiterer kleiner Mängel an dem Buch ist es, dass dort explizit erwähnt wird, dass ein bestimmtes Thema, das den Leser auch sehr beschäftigt hat, erklärt wird, was dann aber leider nicht mehr geschieht. Dieses Thema und Sarahs stellenweises unverständliches Verhalten haben mich oft während des Lesens den Kopf schütteln lassen. Abgesehen davon, ist die Übertragung des Märchens in die heutige Zeit sehr gut durchgeführt worden.
Fazit
Die Umsetzung des Märchens Schneewittchen ist Gabriella Engelmann seht gut gelungen. Durch Details aus dem ursprünglichen Märchen, die manchmal in die heutige Zeit übertragen wurden, erhält dieser Roman seinen Charme. Leider kann man das Verhalten der Protagonistin Sarah nicht immer ganz nachvollziehen. Dadurch wurde bedauerlicherweise meine gesamte Meinung über das Buch abgewertet, da ich mit einem Buch, das einen unverständlichen Protagonisten enthält, nicht viel anfangen kann.
3 von 5 Buchstabenhaufen
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