Montag, 1. Juli 2013

[Rezi] Goldmarie auf Wolke 7 von Gabriella Engelmann


                                   Inhalt                                      

Marie schwebt auf Wolke 7, als sie einen Job im Laden Traumzeit ergattert. Traumhaft ist vor allem auch der Ire Dylan, den sie dort kennen lernt. Dann geschehen plötzlich viele magische Dinge, die Marie sich nicht erklären kann. Die mysteriöse Nives spinnt ihre Schicksalsfäden und im Leben von Marie und ihrer Stiefschwester Lykke ist bald nichts mehr, wie es einmal war.











                                                   Charaktere                                                  
 
Marie Goldt ist 18 und eine typische Jugendliche, die sich gerne mit ihrer besten Freundin Julia trifft und mit ihr über Jungs quatscht.
Lykke Pechstein ist Maries gleichaltrige Stiefschwester. Lykkes Mutter Kathrin hat Maries Vater geheiratet, doch dieser ist vor Jahren gestorben. Kathrin vergräbt sich wahnsinnig in ihrer Trauer und vernachlässigt ihre Stief-/Töchter.
Nives ist Inhaberin von „Traumzeit“, in dem Marie einen Aushilfsjob annimmt. Dort begegnet sie Dylan, von dem sie sofort fasziniert ist.

                                                Meine Meinung                                                  
    
Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive aus Maries Sicht geschrieben. Zwischendurch wird immer wieder ein Kapitel aus Lykkes Sicht eingeworfen, worin ein Tagebucheintrag von ihr enthalten ist. Außerdem sind einige Kapitel kursiv geschrieben, die in einer anderen „Welt“ spielen, da dort die Feenkönigin alias Frau Holle mit ihrer Gehilfin Delba vorkommen.
Ich finde es super, dass Frau Engelmann nicht nur Bezug auf das Märchen von Frau Holle nimmt, das sie hier durch den Roman in die heutige Zeit transferiert hat, sondern auch auf einige andere. So will z. B. Julias kleine Schwester Finii den Film „Schneewitchen neu verföhnt“ mit Julia und Marie anschauen. Manchmal waren diese Anspielungen aber zu abgehoben, so habe ich beispielsweise nicht verstanden, warum Julia und Marie deren Chefin Nives plötzlich Frau Holle nennen. Dort hätte ich mir mehr Ausführungen
gewünscht, sodass ich es hätte nachvollziehen können, dass Nives die beiden an Frau Holle erinnert.

Gabriella Engelmanns Schreibstil ist sehr gut. Sie hat es sehr authentisch beschrieben, wie Julia und Marie auf Parties gehen, oft miteinander telefonieren oder sich in einem Café unterhalten.
Auch eine Entwicklung der Charaktere war in „Goldmarie auf Wolke 7“ enthalten. Kathrin hat sich im Laufe des Buches am meisten entwickelt. Ihre Charakterveränderung war extrem, aber als Leser konnte man diese sehr gut nachvollziehen. Dass
Marie ihre Stiefschwester Lykke nicht leiden kann, kann ich überhaupt nicht verstehen. Anfangs, als man Lykke noch nicht wirklich kennengelernt hat, glaubt man was Marie sagt und findet ihre Stiefschwester zunächst unsympathisch. Doch als man diese besser kennenlernt, finde ich sie sehr nett. Dass sich die beiden während der Pubertät, vor allem auch wegen des Todes von  Maries Vater, entfremdet haben, ist verständlich. Aber dass Marie Lykke dann gleich nicht mehr ausstehen kann…? Dylan hingegen finde ich nicht sehr sympathisch, da er zuerst Marie nie etwas verrät und als sie zum Schluss die Wahrheit von ihm fordert, meint, dass er immer ehrlich zu ihr war. Da fehlt irgendwie die Logik, lieber Dylan!! Gestört hat mich ebenfalls, dass Marie behauptet sie wäre einsam. Ich kann es verstehen, dass sie sich eine Familie wünscht, in der ihr Vater noch lebt und sie sich super mit ihrer Stiefschwester und –mutter versteht. In der derzeitigen Familiensituation von Marie würde ich mich auch nicht gerne befinden. Aber sie hat doch eine wunderbare beste Freundin, deren Familie großes Interesse an ihr zeigt und Finii wie ihre eigene kleine Schwester für sie ist. Einsamkeit ist leider einfach mehr, als das Unwohlfühlen in der eigenen Familie. Auch das Wegstoßen eines neuen Charakters zeigt, dass Marie sich nicht einsam fühlen kann.

          Etwas seltsam fand ich, dass Maries Vater seit fünf Jahren Tod ist und Marie das immer noch sehr mitnimmt (beispielsweise spielt sie kein Musikinstrument mehr). Klar, sie ist ihr ganzes Leben dadurch geprägt und wird ihn immer vermissen, aber diese unendliche Trauer, die hier beschrieben wird, hält doch niemand einfach so fünf Jahre lang aus. Vor allem frage ich mich, wie sie sich unmittelbar nach seinem Tod gefühlt hat, wenn sie jetzt noch so wahnsinnig traurig ist, steigerbar ist das fast nicht mehr. Hätte Frau Engelmann die Geschichte nur 2 Jahre nach Maries Vaters Tod angesetzt, hätte ich darin überhaupt kein Problem gesehen.


                                                       Fazit                                                      

Eine grandiose Umsetzung von dem Märchen Frau Holle in die heutige Zeit. Das Buch ist märchenhaft schön, auch wenn der Märchenbezug in manchen Ebenen zu sehr gewollt ist und die Charaktere nicht ganz stimmig sind.
leider nur 3, 5 von 5 Buchstabenhaufen

3 Kommentare:

  1. Ich habe dir einen Award verliehen :3
    http://denises-lesewelt.blogspot.de/2013/07/award-musste-mal-nachgeholt-werden-3.html

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  2. Das klingt wirklich wundervoll <3

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