Titel: Mayfair House
Autor: Alex Hay
Übersetzerin: Regina Rawlinson
Verlag: Insel
Erschienen: 11. März 2024
Seitenzahl: 405
Reihe: -
Inhalt
London, Mayfair 1905: Die Villa
der Familie de Vries ist die prachtvollste auf der Park Lane, außen weißer
Marmor, innen kostbare Möbel, funkelnde Kronleuchter, Kristallschalen und edle
Kunstgegenstände, Silber und Gold glänzen um die Wette. Es ist Mrs Kings ganzer
Stolz, für die exzellente Haushaltsführung der noblen Residenz zu sorgen – bis
sie beim Tod des Hausherrn nach Jahren treuer Dienste kurzerhand entlassen
wird. Doch Mrs King denkt gar nicht daran, sich der Willkür der Erbin de Vries
zu fügen. Sie will nur eins – Gerechtigkeit.
Mit einer bunten Truppe von
Komplizinnen plant sie den Coup ihres Lebens: In der Nacht des großen
Kostümballs werden sie unter den Augen der vornehmen Gäste das Haus bis auf den
letzten Silberlöffel ausräumen. Und während sich im Obergeschoss die High
Society amüsiert, beginnt ein Stockwerk tiefer der kühnste Raubüberfall, den
London je gesehen hat…
Quelle: Buchrückseite
Meine Meinung
Mrs King ist Wirtschafterin in dem noblen Anwesen de Vries. Das Gebäude
sowie die Einrichtung sind prunkvoll und protzen vor Geld. Nachdem der
Hausherr gestorben ist entlässt die junge Erbin Mrs King, woraufhin
diese mit den Vorbereitungen eines riesigen Raubüberfalls beginnt. Nicht
nur bestimmte Einrichtungsgenstände will sie während Miss de Vries‘
rauschendem Ball klauen, sondern einfach alles. Mit einigen anderen
(ehemaligen) Bediensteten und Frauen der zwielichtigen Unterschicht
plant und führt sie den waghalsigen Raub durch.
Die Geschichte beginnt ca. drei Wochen vor dem Raub, als Mrs King
entlassen wird. Sie wendet sich an eine alte Freundin, Mrs Bone, die
sich unter Dieben und Schurken einen Namen gemacht hat und ein ganzes
Stadtviertel kontrolliert. Daneben gibt es noch Winnie, auch eine
ehemalige Dienstbotin der de Vries-Villa, die aufsteigende
Schauspielerin Hephzibah, die Schneiderin Alice und die Zwillinge Jane.
Der Autor beschreibt die Vorbereitungen des Raubs und zählt den
Countdown bis zur Tatnacht runter. Währenddessen lernt man die
verschiedenen Frauen und ihre Beweggründe immer besser kennen.
Allerdings empfand ich die Planung irgendwann als sehr langgezogen. Es
ist zwar interessant, wie Mrs King die vielen Schätze aus der Villa
entwenden will und faszinierend wie groß sie diesen Coup gestaltet, aber
irgendwann hat es sich für mich gezogen, vor allem die Verhandlungen
zwischen Mrs King und Mrs Bone waren unnötig und fast schon verwirrend.
Die Ballnacht mit dem geplanten Raub findet dann nach der Hälfte des
Buches statt.
Gestört an der Geschichte hat mich, dass es mir irgendwann zu viel
wurde. Mr de Vries hat als Emporkömmling in seiner Villa nur so vor
Reichtum geprotzt, Miss de Vries fährt bei ihrem ersten Ball voll auf,
weil sie beeindrucken will, aber Mrs King toppt dies noch, um die Augen
aller Gäste von dem Raub abzulenken. Ich lese gerne Geschichten aus der
Zeit des viktorianischen Zeitalters und danach, vielleicht waren die
Bälle damals auch sehr ausschweifend, aber die Ball- und Raubnacht hat
bei mir irgendwann den Eindruck einer Zirkusvorstellung hinterlassen.
Fazit
Mayfair House ist mal eine etwas andere Geschichte mit einem
herrschaftlichen Ball, während dem die Dienstboten die Villa ausrauben.
Ein spannendes Buch, das mir aber mit der Zeit zu viel wurde – bei den
langen Vorbereitungen des Raubs und der ausschweifenden Ausführung.
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