Titel: Die Butterbrotbriefe
Autor: Carsten Henn
Verlag: Piper
Erschienen: 31. August 2019
Seitenzahl: 256
Reihe: -
Inhalt
Wer schreibt heute noch Briefe?
Richtige, auf Papier, mit der Hand? Kati Waldstein, die mit fast 40 ein neues
Leben beginnen will und Abschiedsworte für alle verfasst, die sie geprägt
haben. 37 Briefe insgesamt. Sie nimmt dafür Butterbrotpapier, das ihr Vater
über viele Jahre für sie gesammelt hat.
Dann trifft sie auf Severin, der
sein Leben als Klavierstimmer wegen eines von ihm verschuldeten Unglücks hinter
sich lassen musste. Und der gute Gründe hat zu glauben, dass Kati und ihr
Heimatort sein Schicksal sind.
Die beiden scheinen füreinander
bestimmt und finden dennoch nicht zueinander – bis Kati erkennt, dass sie sich
von der Vergangenheit nicht verabschieden muss, um ihrer Zukunft zu begegnen,
und Severin begreift, dass er nur eine Zukunft hat, wenn er lernt seine
Vergangenheit anzunehmen.
Doch das Schicksal bestimmt
vielleicht, wer in unser Leben kommt, aber das Herz, wer darin bleibt…
Quelle: Buchrücken
Meine Meinung
Da nun Katis Mutter gestorben ist, hält sie nichts mehr in ihrer
Heimatstadt und sie möchte anderswo neu anfangen. Davor schreibt Kati an
jeden und jede Person, der bzw. die ihr Leben geprägt haben, egal ob
positiv oder negativ, einen Brief, den sie persönlich vorbeibringt und
vorliest. Dabei eröffnet sich den Leser/innen immer mehr von Katis
Leben, und man versteht, warum sie nun hier steht. Währenddessen taucht
ein Obdachloser in der Stadt auf, der Kontakt zu Kati aufnimmt, weil er
sich ihr verbunden fühlt. Doch auch Severin beschäftigen Dinge aus
seiner Vergangenheit – Schicksal, sagt er, gibt es nicht, meint Kati.
Es sind insgesamt über 30 Briefe, aber hier im Buch erlebt man ca. fünf, was aber auch völlig reicht, weil es die wichtigsten sind. Dadurch erfährt man viel von Katis Kindheit, auch Geheimnisse kommen ans Licht, die mich schockiert haben. Das hört sich jetzt vielleicht philosophischer und härter an, als es ist. Denn Die Butterbrotbriefe ist für mich eine angenehm zu lesende und schöne Geschichte. Es geht zwar um Vergangenheitsbewältigung und die Frage nach dem Schicksal, aber vielmehr ist es eine Geschichte über Kati und all die verschiedenen Charaktere. Zum einen eben Severin, der ehemalige Klavierstimmer, und auch Martin, Katis Onkel, der ein Arktismuseum mitten im deutschen Nirgendwo betreibt.
Die Geschichte hat mich gut unterhalten und ist sehr harmonisch, weshalb es mich gewundert hat, dass das Ende von einigen Charakteren so aufgebauscht wurde. Warum kommt hier plötzlich ein Konflikt? Und warum zwingt ein eigentlich sehr liebevoller Charakter eine andere Buchfigur dazu, sich zu verbiegen? Auch die Liebesgeschichte hat mich nicht von sich überzeugen können, denn die kam völlig aus dem Nichts und wurde nicht entwickelt. Da hätte auch ein Einhorn im Buch auftauchen können… wobei nein, bei dem Rentier und Elch im Arktismuseum hätte mich das auch nicht überrascht.
Es sind insgesamt über 30 Briefe, aber hier im Buch erlebt man ca. fünf, was aber auch völlig reicht, weil es die wichtigsten sind. Dadurch erfährt man viel von Katis Kindheit, auch Geheimnisse kommen ans Licht, die mich schockiert haben. Das hört sich jetzt vielleicht philosophischer und härter an, als es ist. Denn Die Butterbrotbriefe ist für mich eine angenehm zu lesende und schöne Geschichte. Es geht zwar um Vergangenheitsbewältigung und die Frage nach dem Schicksal, aber vielmehr ist es eine Geschichte über Kati und all die verschiedenen Charaktere. Zum einen eben Severin, der ehemalige Klavierstimmer, und auch Martin, Katis Onkel, der ein Arktismuseum mitten im deutschen Nirgendwo betreibt.
>>Viele Menschen versteckten negative Gefühle in abgelegenen Kammern ihres Herzens. [...] Doch all das drängte hinaus, verbog die Scharniere, verkantete die Zargen, bis es schließlich nicht nur die Kammern verformte, sondern das ganze Herz und irgendwann den ganzen Menschen.<< S. 144f
Die Geschichte hat mich gut unterhalten und ist sehr harmonisch, weshalb es mich gewundert hat, dass das Ende von einigen Charakteren so aufgebauscht wurde. Warum kommt hier plötzlich ein Konflikt? Und warum zwingt ein eigentlich sehr liebevoller Charakter eine andere Buchfigur dazu, sich zu verbiegen? Auch die Liebesgeschichte hat mich nicht von sich überzeugen können, denn die kam völlig aus dem Nichts und wurde nicht entwickelt. Da hätte auch ein Einhorn im Buch auftauchen können… wobei nein, bei dem Rentier und Elch im Arktismuseum hätte mich das auch nicht überrascht.
Fazit
Die Butterbrotbriefe ist ein unterhaltsamer und lockerer Roman, obwohl er die Themen Vergangenheitsbewältigung und Schicksal behandelt. Auch wenn mich zwei Kleinigkeiten gestört haben, ist dieser Roman für mich eine schöne Geschichte.
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