Dienstag, 31. Januar 2023

{Rezension} Der Duft von Tee und Winter von Hannah Luis

Titel: Der Duft von Tee und Winter
Autorin: Hannah Luis
Übersetzer/in: -
Verlag: Heyne
Erschienen: 14. September 2022
Seitenzahl: 608
Reihe: -
 
Werbung, da Rezensionsexemplar
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
                                                    Inhalt                                                    
 
Durch Zufall stößt Laura in einem alten Buch über indische Tees auf die Fotografie eines jungen Mannes – und damit auf die Geschichte einer unerfüllten Liebe vor langer Zeit. Faszinieret folgt sie den Spuren, die sie zunächst zu der älteren Dame Agatha, und anschließend bis nach Kent in Südengland führen. Dort lernt sie den charmanten Joshua kennen. Er bringt ihr den winterlichen Zauber Englands mit all seinen Tee- und Backergüssen näher, während sie gemeinsam versuchen, die Geheimnisse um Agathas Schicksal zu lüften. Und noch ehe der erste Schnee fällt, kommen Vergangenheit und Gegenwart zusammen, und Laura muss sich entscheiden, ob sie ihrem Herzen folgen will.
Quelle: Buchrückseite
 
 
                                           Meine Meinung                                          
 
Laura findet in einem öffentlichen Bücherschrank ein Buch über indischen Tee, das sie sehr interessiert, da sie sich selbst ihre Teeblätter trocknet und mischt. Doch in dem Buch befindet sich eine alte Fotografie und sie möchte sie dem oder der Eigentümer/in zurückgeben. Vorne drin findet sie Agathas Adresse und Laura sucht die alte Frau auf. Diese ist mürrisch und abweisend, scheint sich nicht recht zu freuen, obwohl das Foto etwas in ihr auslöst. Laura trifft wieder auf Agatha und sehr langsam und zaghaft erzählt diese Laura aus ihrer Vergangenheit. Die junge Frau ist überaus neugierig und reist nach Südengland zur Familie Rajes, die eine Teemanufaktur besitzt, um den jungen Mann auf Agathas Fotografie zu finden.
 
Während Lauras Privatleben und ihre Suche nach dem Mann auf der geheimnisvollen Fotografie geschildert wird, gibt es immer wieder Kapitel aus Sicht der jungen Agatha. Sie lernte noch als Kind einen Jungen kennen, Jeevan Rajes, mit dem sie bald schon Briefe austauscht. Als sie immer älter wird, verlieben Agatha und Jeevan sich, doch Gesellschaft und Familie sprechen gegen die Verbindung und sie verlieren sich immer mehr aus den Augen. In der Gegenwart kämpft Laura mit Liebeskummer und einen Neuanfang, weshalb ihr die gewagte Recherchereise nach England gerade recht kommt. Dort trifft sie auf die gesamte Familie Rajes, von aufgeweckt, über freundlich zu mürrisch. Das Buch endet nicht wie die üblichen Bücher der Art (Trennung, Neuanfang, Jobprobleme) direkt mit einem Happy End, sondern Laura kehrt erstmal nach Deutschland zurück und trifft sich wieder mit Agatha. Das fand ich ein schönes Detail der Geschichte, da sie dadurch etwas ereignisvoller und spannender wurde.
 
Leider hat das fast 600 Seiten dicke Buch auch ein paar Längen. Ein bisschen kompakter und romantischer habe ich das Buch für die Weihnachtszeit schon erwartet. Vor allem haben mich die beiden mürrischen älteren Leute gestört. Auch die Protagonistin ist mir nicht immer sympathisch gewesen. Ich weiß, dieser Charakterzug Älterer ist überaus realistisch, aber mit der abweisenden und manchmal unfreundlichen Agatha, die nur sehr langsam auftaut, hätte ich nicht noch den total fiesen und angreifenden Opa von Joshua gebraucht (vor allem hab ich sein Verhalten nie verstanden und der Rest der Familie ist soooo überaus lieb!). Für einen Weihnachtsroman, der die Leser/innen abschalten und wohlfühlen lassen soll, sind zwei ältere Giftspritzen auf jeden Fall eine zu viel.
>>Es kann sich immer alles ändern. Was ich aber glaube, ist, dass du nicht einfach nur warten darfst. Wenn du stillstehst, dann wirst du unzufrieden, und die Welt passt sich dir an. Bist du in Bewegung, dann tut sie es dir gleich.<<
Jeevan, S. 149f
 
Das Setting des herrschaftlichen Hauses der Rajes in Südengland gibt einen wunderschönen und atmosphärischen Ort für die Handlung. Auch die Familie selbst ist sehr herzlich und ich mochte alle gerne, außer den alten streitlustigen Opa. Durch die Teemanufaktur der Rajes und der Leidenschaft für eigene Teemischungen von Laura hat man auch eine gemütliche Komponente. Ein bisschen mehr Hintergrund zum Teegeschäft hätte ich mir gewünscht, aber Laura und wir Leser/innen haben die Familie nunmal kurz vor Weihnachten im privaten Kreis erwischt.

 
                                                      Fazit                                                    
 
Der Duft von Tee und Winter ist ein langer und ereignisreicher Winterroman. Ein bisschen Feinschliff und weniger mürrische Charaktere hätten viel mehr Weihnachtszauber versprüht.
 

 

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