Titel: Der Duft von Tee und Winter
Autorin: Hannah Luis
Übersetzer/in: -
Verlag: Heyne
Erschienen: 14. September 2022
Seitenzahl: 608
Reihe: -
Werbung, da Rezensionsexemplar
Inhalt
Durch Zufall stößt Laura in einem
alten Buch über indische Tees auf die Fotografie eines jungen Mannes – und damit
auf die Geschichte einer unerfüllten Liebe vor langer Zeit. Faszinieret folgt
sie den Spuren, die sie zunächst zu der älteren Dame Agatha, und anschließend
bis nach Kent in Südengland führen. Dort lernt sie den charmanten Joshua
kennen. Er bringt ihr den winterlichen Zauber Englands mit all seinen Tee- und
Backergüssen näher, während sie gemeinsam versuchen, die Geheimnisse um Agathas
Schicksal zu lüften. Und noch ehe der erste Schnee fällt, kommen Vergangenheit
und Gegenwart zusammen, und Laura muss sich entscheiden, ob sie ihrem Herzen
folgen will.
Quelle: Buchrückseite Meine Meinung
Laura findet in einem
öffentlichen Bücherschrank ein Buch über indischen Tee, das sie sehr
interessiert, da sie sich selbst ihre Teeblätter trocknet und mischt. Doch in
dem Buch befindet sich eine alte Fotografie und sie möchte sie dem oder der
Eigentümer/in zurückgeben. Vorne drin findet sie Agathas Adresse und Laura sucht
die alte Frau auf. Diese ist mürrisch und abweisend, scheint sich nicht recht
zu freuen, obwohl das Foto etwas in ihr auslöst. Laura trifft wieder auf Agatha
und sehr langsam und zaghaft erzählt diese Laura aus ihrer Vergangenheit. Die
junge Frau ist überaus neugierig und reist nach Südengland zur Familie Rajes,
die eine Teemanufaktur besitzt, um den jungen Mann auf Agathas Fotografie zu
finden.
Während Lauras Privatleben und
ihre Suche nach dem Mann auf der geheimnisvollen Fotografie geschildert wird,
gibt es immer wieder Kapitel aus Sicht der jungen Agatha. Sie lernte noch als
Kind einen Jungen kennen, Jeevan Rajes, mit dem sie bald schon Briefe
austauscht. Als sie immer älter wird, verlieben Agatha und Jeevan sich, doch
Gesellschaft und Familie sprechen gegen die Verbindung und sie verlieren sich
immer mehr aus den Augen. In der Gegenwart kämpft Laura mit Liebeskummer und
einen Neuanfang, weshalb ihr die gewagte Recherchereise nach England gerade
recht kommt. Dort trifft sie auf die gesamte Familie Rajes, von aufgeweckt,
über freundlich zu mürrisch. Das Buch endet nicht wie die üblichen Bücher der Art
(Trennung, Neuanfang, Jobprobleme) direkt mit einem Happy End, sondern Laura
kehrt erstmal nach Deutschland zurück und trifft sich wieder mit Agatha. Das fand
ich ein schönes Detail der Geschichte, da sie dadurch etwas ereignisvoller und spannender
wurde.
Leider hat das fast 600 Seiten
dicke Buch auch ein paar Längen. Ein bisschen kompakter und romantischer habe ich
das Buch für die Weihnachtszeit schon erwartet. Vor allem haben mich die beiden
mürrischen älteren Leute gestört. Auch die Protagonistin ist mir nicht immer
sympathisch gewesen. Ich weiß, dieser Charakterzug Älterer ist überaus
realistisch, aber mit der abweisenden und manchmal unfreundlichen Agatha, die
nur sehr langsam auftaut, hätte ich nicht noch den total fiesen und
angreifenden Opa von Joshua gebraucht (vor allem hab ich sein Verhalten nie
verstanden und der Rest der Familie ist soooo überaus lieb!). Für einen Weihnachtsroman,
der die Leser/innen abschalten und wohlfühlen lassen soll, sind zwei ältere
Giftspritzen auf jeden Fall eine zu viel.
>>Es kann sich immer alles ändern. Was ich aber glaube, ist, dass du nicht einfach nur warten darfst. Wenn du stillstehst, dann wirst du unzufrieden, und die Welt passt sich dir an. Bist du in Bewegung, dann tut sie es dir gleich.<<
Jeevan, S. 149f
Das Setting des herrschaftlichen
Hauses der Rajes in Südengland gibt einen wunderschönen und atmosphärischen Ort
für die Handlung. Auch die Familie selbst ist sehr herzlich und ich mochte alle
gerne, außer den alten streitlustigen Opa. Durch die Teemanufaktur der Rajes
und der Leidenschaft für eigene Teemischungen von Laura hat man auch eine
gemütliche Komponente. Ein bisschen mehr Hintergrund zum Teegeschäft hätte ich
mir gewünscht, aber Laura und wir Leser/innen haben die Familie nunmal kurz vor
Weihnachten im privaten Kreis erwischt.
Fazit
Der
Duft von Tee und Winter ist ein langer und ereignisreicher Winterroman. Ein
bisschen Feinschliff und weniger mürrische Charaktere hätten viel mehr
Weihnachtszauber versprüht.
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