Montag, 7. Februar 2022

{Rezension} Der fürsorgliche Mr Cave von Matt Haig

 
Titel
:
 Der fürsorgliche Mr Cave
Autor: Matt Haig
Verlag: Droemer Knaur 
Erschienen: 01. Februar 2022
Seitenzahl: 252
Reihe: -
 













                                                  Inhalt                                                 

Wie weit geht ein Vater, um seine Tochter vor der Welt zu schützen?
Seine Tochter Bryony ist alles,  was dem Antiquitätenhändler Terence Cave nach dem tragischen Tod seines Sohnes noch geblieben ist. Getrieben von der Angst, auch sie zu verlieren, konzentriert er sich von nun an ganz darauf, sie zu beschützen.  Doch damit sperrt er Bryony mehr und mehr in einen Käfig, der ihr die Luft zum Atmen raubt. Als Terence Regeln immer strenger werden, bahnt sich eine Katastrophe an.
Quelle: Buchrückseite 


                                           Meine Meinung                                         

Der Antiquitätenhändler Terence ist alleinerziehender Vater von jugendlichen Zwillingen. Als sein Sohn Reuben durch einen tragischen Unfall stirbt, ist ihm nur noch seine Tochter Bryony geblieben. Seine Mutter, Frau und sein Sohn sind alle aus unnatürlichen Gründen gestorben, weshalb nun seine größte und wichtigste Aufgabe ist, Bryony, sein Herzblatt, zu beschützen. Seine Regeln werden immer extremer, doch wieweit geht Terence um seine Tochter vor Schlechtem zu schützen?

Die Geschichte wird von Terence aus der Ich-Perspektive beschrieben. Das Besondere daran ist, dass er mit dem "Du" nicht die Leserschaft, sondern seine Tochter anspricht. Dieses Buch ist ein Brief von einem Vater an seine Tochter, der darlegen soll wie er das Erlebte empfunden hat und warum alles schlussendlich so gekommen ist, wie es kam. Das macht die ohnehin schon schockierende Geschichte noch beklemmender und intensiver. Ich hab das Geschehen mit angehaltenem Atem verfolgt und habe mich betroffen gefragt, wie die Beziehung von Terence und Bryony sich weiter entwickeln wird. Mir hat an manchen Stellen die Sicht von Bryony gefehlt, obwohl Terence immer die Reaktion seiner Tochter beschrieben hat. Ich glaube, ich wollte bei meinen erschütterten Gedanken einfach wissen, wie nicht nur ich sondern insbesondere Bryony als Betroffene über ihren Vater denkt. Durch die eine Perspektive hat es Matt Haig aber trotzdem geschafft das ganze Ausmaß gekonnt zu schildern. Terences Gedanken waren mir kurzzeitig zu gestelzt, weil er zB dachte, dass sein Cerebellum (Kleinhirn) schmerzt statt einfach von Kopfschmerzen zu reden.

Von Matt Haig ist man es gewohnt, dass er auch heftige Themen, wie Depressionen, in seinen Büchern behandelt, die auch negative Gefühle hervorrufen. Trotzdem herrschte bisher immer auch eine angenehme Atmosphäre. Doch in dieser Geschichte wird sie zunehmen dunkler und war stets beklemmend. Die Geschichte hatte sich auch noch nach dem Beenden in einem Klammergriff um meinen Brustkorb gelegt. Es ist kein typisches Haig-Buch, aber trotzdem gewohnt grandios geschrieben.


                                                     Fazit                                                   

Der fürsorgliche Mr Cave zeigt anschaulich und auf schockierende Weise wie weit die Liebe eines nahestehenden Menschen führen kann. Man muss sich vor dem Lesen bewusst sein, dass dies kein Wohlfühlroman und auch nicht unbedingt ein typisches Haig-Buch ist. Trotzdem hat der Autor die Geschichte absolut genial umgesetzt.



4 Kommentare:

  1. Hi Tine!

    Ich hab ja meist bemängelt, dass Haig die Themen "zu leicht" rüberbringt in seinen Büchern. Was natürlich gewollt sein kann, damit man sie auch besser verdaut und sie einen nicht zusätzlich runterziehen. Aber es kratzte für mich immer ein bisschen an der Glaubwürdigkeit.

    Hier scheint er es etwas anders zu handhaben, was ich sehr interessant finde.
    Mich reizt die Geschichte auch, ist mir aber momentan etwas zu schwermütig. Solche Geschichten lese ich ja eh ungerne und selten und da ich grade zwei solcher Bücher hinter mir habe, muss ich erstmal davon Abstand haben ;)

    Vielen Dank für deine Eindrücke!

    liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Da Haig selbst Depressionen erlebt hat, kann er das Thema definitiv authentisch vermitteln. Mich hat es nie gestört, aber ich verstehe was du meinst.
      Verständlich! Ehrlich gesagt hätte ich dieses Buch auch nie gelesen, wenn ich gewusst hätte, wie heftig und negativ die Geschichte wird :D

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  2. Hallo liebe Tine

    Das Buch ist mir jetzt schon einige Male begegnet und nachdem ich immer noch nichts von Matt Haig gelesen habe, sollte ich dies wohl wirklich einmal ändern.

    Ich werde mir seine Bücher einmal näher ansehen und dann schauen, was mich so anspringt. Gerade darf es nämlich auch ein wenig leichter sein. Kennst du übrigens Gilles Legardinier? Der könnte auch etwas für dich sein.

    Alles Liebe
    Livia

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  3. Kann seine Bücher nur empfehlen. Auch die (Weihnachts)Geschichten für Kinder :)
    Nein, noch nie von ihm gehört. Werde ich mir mal genauer ansehen, lieben Dank für den Tipp!

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