Titel: All das Ungesagte zwischen uns
Autorin: Colleen Hoover
Verlag: dtv bold
Erschienen: 23. Oktober 2020
Seitenzahl: 444
Reihe: - Inhalt
Ein tragischer Unfall verändert
von einer Sekunde auf die andere Morgans Leben – ein Leben, das offenbar auf
einer Lügen basierte. Gleichzeitig wachsen die Konflikte zwischen ihr und ihrer
Tochter Clara: Heimlich trifft sich diese mit einem Jungen, den Morgan nicht an
ihrer Seite sehen möchte. Halt findet Morgan in dieser schweren Zeit
ausgerechnet bei dem einen Menschen, bei dem sie keinen Trost suchen sollte...
Quelle: Buchrückseite
Meine Meinung
Das
erste Kapitel ist quasi ein Prolog, denn wir lernen Morgan als
Jugendliche kennen, als sie mit ihrem Freund Chris, ihrer Schwester
Jenny und deren Freund Jonah zu einer Party fährt. Sie findet heraus,
dass sie schwanger ist und im zweiten Kapitel befinden wir uns in der
Gegenwart, als Morgan eine 16-jährige Tochter hat. Der Anfang der
Geschichte war zunächst etwas komisch, da man das Gefühl hatte sich im
Kreis zu drehen, weil nun Morgans Schwester Jenny ungewollt schwanger
wurde. Dann geschieht jedoch der tödliche Unfall und das Leben von
Morgan und Clara wird aus der Bahn geworfen. Danach wird der Titel All
das Ungesagte zwischen uns zum Programm, denn Morgan und ihre Tochter
Clara reden kaum über ihre Trauer, ihre Geheimnisse und Claras neuen
Freund Miller. Sie entfernen sich immer mehr und durch einige
Geschehnisse und Missverständnisse wird die Situation zwischen Mutter
und Tochter richtig festgefahren. Die Geschichte konzentriert sich auf
die Trauer von Morgan und Clara und deren Mutter-Teenager-Beziehung und
es ist schön, sie während ihrer Entwicklung zu begleiten. Auch wenn das
Buch dabei nie sehr viele Wendungen bereithält, ist es trotzdem mehrfach
überraschend und fesselnd.
>>Wenn etwas Schreckliches passiert, hat man erst mal das
Gefühl, man wäre von einer Klippe gestürzt. Aber wenn ein bisschen Zeit
vergangen ist, wird einem klar, dass man nicht von einer Klippe gestürzt
ist, sondern in einer endlosen Achterbahn sitzt, die gerade ihren
tiefsten Punkt erreicht hat. Und dann fährt sie sehr lange Zeit auf und
ab.<<, Jonah, S. 2014
Die Geschichte wird durch Morgan und Clara in zwei Ich-Perspektiven
geschildert. Dadurch erfährt man ihre Gedanken und Gefühle, wodurch ich
stets nachvollziehen konnte, warum sie so handeln. Auch wenn manches
doch sehr extrem war und ich einige Szenen übertrieben fand, z. B. als
Clara sehr bockig wurde, konnte ich trotzdem verstehen, dass der Tod und
all die Geschehnisse danach dazu geführt haben können. Dadurch hat mich
Colleen Hoover immer wieder in eine andere Stimmung versetzt. Ich war
traurig, wurde wütend, verspürte Frust, hab aber auch oft gelächelt und
war verliebt, wenn z. B. mal wieder der ein paar Monate alte Sohn von
Jenny auftauchte und all die negativen Gefühle von den Protagonisten zur
Seite schob. Oder auch wenn sich Clara mit Miller getroffen hat, weil
ihr die Beziehung mit ihm so unglaublich gut tut. Miller ist intelligent
und wusste in der schweren Zeit mit Clara umzugehen. Aber auch Jonah
oder Millers Großvater waren gutmütige und rundum tolle Figuren, die ich
ins Herz geschlossen habe.
Colleen Hoovers Schreibstil war wieder gewohnt gefühlvoll und ein
bisschen poetisch. Sie kann alles nachvollziehbar zur Situation
beschreiben und nutzt immer wunderschöne Worte, weshalb ich mir einige
Zitate markiert habe. Die Emotionen spitzten sich zum passenden Ende zu,
das ich schön und sehr berührend finde.
>>Manchmal sagt er Dinge, die sich anfühlen, als würden sie
durch meinen Brustkorb direkt in mein Herz dringen und nicht erst den
Weg durch die Ohren nehmen.<<, S. 394
Fazit
All das Ungesagte zwischen uns wird nach einem schlimmen
Unfall schon fast zu viel zwischen den Protagonisten Morgan und ihrer
Tochter Clara. Colleen Hoover hat hier eine sehr gefühlvolle,
authentische und emotionsgeladene Geschichte über eine
Mutter-Teenager-Beziehung geschrieben, die manchmal überraschen kann und
auf die Entwicklung der Charaktere setzt.
Liebe Tine
AntwortenLöschenDas Buch ist mir schon einige Male begegnet und ich wusste bisher nicht, ob es mir zusagen würde. Aber was du schreibst, klingt schon sehr interessant. Vielleicht lacht es mich ja bald einmal an ;-)
Alles Liebe
Livia