Werbung, da Rezensionsexemplar
Inhalt
Charlotte, die nach dem Tod ihres
Mannes in Frage stellt, woran sie so lange glaubte. Gesine, die Hilfe braucht
und nicht weiß, wie sie darum bitten soll. Sabine, die einsam ist und sich
nicht damit abfindet. Und die Dänin Bente, der Freigeist, die Unruhestifterin,
die fürchtet, nicht mehr genug Zeit zu haben für das, was sie noch vorhat.
Nach vielen Jahren taucht Bente
plötzlich wieder in Hamburg auf und wirbelt Charlottes Leben durcheinander. Mit
ihrem Humor, ihrer Begeisterung für die Schriftstellerin Karen Blixen und ihrer
Abenteuerlust.
Vier Frauen, vier Leben. Und doch
ist das, was ihnen die Sicht auf Neues verstellt, nur mit vereinten Kräften zur
Seite zu schieben.
Quelle: Homepage Lübbe
Meine Meinung
Das Buch beginnt direkt am
Sterbebett von Charlottes Mann. 50 Jahre lang waren sie verheiratet und
Charlotte wohnt nun alleine im großen Haus in Hamburg. Nach so vielen Jahren
steht Charlotte nun wieder alleine in ihrem Leben und fragt sich, für was oder
wen sie die verbleibende Zeit nutzen will. Neben der Beziehung zu ihren zwei unterschiedlichen
Kindern und ihrem Bruder, spielen auch noch weitere Frauen eine Rolle in ihrem
Leben und im Buch. Ihre Freundin Sabine trauert immer noch ihrer großen Liebe
hinterher und ist doch sehr bedacht auf körperliche Nähe. Charlottes Schwester
Gesine ist Alkoholikerin und in einer unglücklichen Beziehung gefangen. Und
dann taucht noch die Dänin Bente auf, eine Freundin Charlottes aus längst
vergangenen Zeiten.
Vielmehr als um Charlottes Trauer
um ihren verstorbenen Mann geht es darum, wie sie nun die letzten Jahre ihres
Lebens verbringen will. Wie andere, z. B. ihre beiden Kinder, sie sehen und
erleben, trifft auf Wünsche und Träume, die sie als junge Frau hatte. Natürlich
spielt dabei für alle Protagonisten auch ihre Vergangenheit eine große Rolle.
Wir Leser/innen erfahren, wie Charlotte, ihre Schwester Gesine, der Bruder und
ihre beste Freundin Sabine aufgewachsen sind und was sie geprägt haben. Darin
zeigt sich, wie sich die älteren Personen entwickelt haben und wie ihre
Beziehungen zueinander wirken. Vor allem darf man hier trotz des
fortgeschrittenen Alters der Protagonistinnen keine altbackenen Charaktere
erwarten. Charlotte ist mit ihren 71 Jahren zum Beispiel noch sehr sportlich
und fährt mehrmals in der Woche mit ihrem Kajak, von altersbedingten Schmerzen
keine Spur. Und Gesine ist trotz der Auswirkungen ihres Alkoholkonsums noch
sehr aktiv in einer Kulturstiftung, wo sie nicht nur mit Vorurteilen wegen
ihres Alters konfrontiert wird, sondern sich auch als Frau beweisen muss.
Der Autor hat die Geschichte sehr
flüssig geschrieben. Auch durch die oft wechselnden Perspektiven der
Protagonistinnen wird die Geschichte nicht langweilig. Somit rauscht man durch
die Geschichte, leider jedoch ohne eine der Protagonistinnen emotional näher zu
kommen. Das Geschriebene geht oft wenig in die Tiefe und liest sich eher dumpf.
Manchmal hab ich mich gefragt, wie sich eine Protagonistin fühlt, was sie über
etwas denkt oder warum sie überhaupt tut, was sie tut. Ich hätte mir einen
tieferen Einblick in deren Gefühlswelt gewünscht.
Fazit
Weite Sicht erzählt die
Geschichte vier jung gebliebenen Frauen um die 70 und über deren Wünsche,
Vergangenheit und natürlich auch Liebe. Der Autor hat einen kurzweiligen Roman
mit einem umfassenden Bild der Protagonistinnen geschaffen, wobei deren Gefühle
für mich manchmal auf der Strecke blieben.
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