Titel: Feldpost
Autorin: Mechthild Borrmann
Verlag: Droemer
Erschienen: 02. November 2022
Seitenzahl: 304
Reihe: -
Inhalt
»Adele ist verschwunden.« Mehr
mag die Fremde nicht sagen, die sich in einem Café einfach so an den Tisch der
Anwältin Cara setzt – und kurz darauf ebenfalls spurlos verschwindet. Zurück
bleibt lediglich ihre Handtasche. Neben anrührenden Feldpost-Briefen aus dem 2.
Weltkrieg, die von einer großen Liebe zeugen, findet Cara darin auch Unterlagen
über den Verkauf einer Villa in Kassel zu einem symbolischen Preis.
Doch was hat das alles mit ihr zu
tun? Und weshalb wurde die Villa – anders als vereinbart – nie an ihre rechtmäßigen
Besitzer zurückgegeben?
Caras Recherchen decken nicht nur
die tragische Geschichte einer großen, verbotenen Liebe auf, sondern auch die
Schuld einer Liebenden und einen bitteren Verrat.
[...] Den Absatz hab ich rausgenommen, da er fast schon zu viel verrät
Der Roman beruht auf wahren
Lebensgeschichten: Recherchen im Tagebuch-Archiv Emmendingen haben Mechtild
Borrmann zu diesem feinfühligen Roman über Schuld, Verrat und eine tragische
Liebe während des 2. Weltkriegs inspiriert.
Quelle: Thalia.de
Meine Meinung
Der
Prolog verspricht direkt verheißungsvolles: Mit nebulösen und
nachdenklichen Worten wird der Aspekt von Erinnerungen beschrieben, die
plötzlich an die Oberfläche treten. Im ersten Kapitel treffen wir im
Jahr 2000 auf Cara, die kurz vor Weihnachten eine überraschende
Begegnung mit einer Unbekannten hat, die ihr alte Briefe und Dokumente
anvertraut. In der Vergangenheit wird anschließend über die
Besitzer/innen und deren Familien erzählt. Die Jugendlichen Adele und
Albert Kuhn und Richard Martens sind befreundet. Doch die aufsteigende
Herrschaft Hitlers und der Zweite Weltkrieg machen der Familie Kuhn
Probleme und auch die Freundschaft der drei wandelt sich. Das Buch
erzählt das Leben der Familie Kuhn von 1935 – 1945. Abwechselnd werden
die Ereignisse während des Dritten Reichs und der Recherche in der
Gegenwart erzählt, wobei es mich manchmal gestört hat, dass große
Ereignisse 2000 in einem Gespräch erwähnt werden und dann nochmals im
Vergangenheits-Strang aufgegriffen wurden. Besser aufeinander abgestimmt
wäre das Lesen für mich mitreißender gewesen.
Anfangs kam die Geschichte eher trocken daher. Die Autorin benutzt wenige Beschreibungen der Umgebung, was z. B. ein Charakter sieht, hört oder riecht. Auch die Emotionen kommen etwas kurz, obwohl man die Gefühle der Buchfiguren gut nachvollziehen kann. Im Laufe der Geschichte wurde sie aber ausführlicher. Das Buch erzählt von schicksalhaften Jahren einer Familie, die mich aber nicht direkt berühren und emotional machen konnten. Das liegt auch daran, dass das Ende zu abrupt zusammengefasst wurde, statt es unmittelbar durch die Charaktere zu schildern. Der Schluss hätte durchaus Potenzial für viele Emotionen und Tränen bei mir gehabt, blieb aber leider aus.
Die Familie Kuhn hat es schwer, sich unter der Herrschaft der Nazis zurechtzufinden. Immer wieder geschehen Ereignisse, die Adele, Albert oder deren Eltern beeinflussen. Bekannte Tage und Taten der Nazis werden aufgegriffen und zeigen somit, wie sich damals Menschen unter der Diktatur fügen mussten. Mechthild Borrmann hat damit eine spannende Familiengeschichte geschaffen. Es werden auch Randgruppen angeschnitten, die von dem Nazi-Regime verfolgt wurden, wie Juden, Homosexuelle und politisch Verfolgte. Jedoch gehen die Themen nicht zu sehr in die Tiefe und auch der eher nüchterne Schreibstil sorgt dafür, dass Neulinge in diesem Bereich des historischen Genres zu dieser Geschichte greifen können. In „Feldpost“ werden zwar einige Schicksale geschildert, jedoch nie zu emotional und schwer.
Anfangs kam die Geschichte eher trocken daher. Die Autorin benutzt wenige Beschreibungen der Umgebung, was z. B. ein Charakter sieht, hört oder riecht. Auch die Emotionen kommen etwas kurz, obwohl man die Gefühle der Buchfiguren gut nachvollziehen kann. Im Laufe der Geschichte wurde sie aber ausführlicher. Das Buch erzählt von schicksalhaften Jahren einer Familie, die mich aber nicht direkt berühren und emotional machen konnten. Das liegt auch daran, dass das Ende zu abrupt zusammengefasst wurde, statt es unmittelbar durch die Charaktere zu schildern. Der Schluss hätte durchaus Potenzial für viele Emotionen und Tränen bei mir gehabt, blieb aber leider aus.
"Die Menschen redeten, diskutierten oder beruhigten Kinder, und alle bemühten sich leise zu sprechen. Es war eine geflüsterte Kakofonie aus Angst, Verunsicherung, Zweifel und bangem Hoffen.", S. 204
Die Familie Kuhn hat es schwer, sich unter der Herrschaft der Nazis zurechtzufinden. Immer wieder geschehen Ereignisse, die Adele, Albert oder deren Eltern beeinflussen. Bekannte Tage und Taten der Nazis werden aufgegriffen und zeigen somit, wie sich damals Menschen unter der Diktatur fügen mussten. Mechthild Borrmann hat damit eine spannende Familiengeschichte geschaffen. Es werden auch Randgruppen angeschnitten, die von dem Nazi-Regime verfolgt wurden, wie Juden, Homosexuelle und politisch Verfolgte. Jedoch gehen die Themen nicht zu sehr in die Tiefe und auch der eher nüchterne Schreibstil sorgt dafür, dass Neulinge in diesem Bereich des historischen Genres zu dieser Geschichte greifen können. In „Feldpost“ werden zwar einige Schicksale geschildert, jedoch nie zu emotional und schwer.
Fazit
Feldpost ist eine tragische
Geschichte über eine große Liebe und eine Familie, die durch die schwere
Zeit während des Dritten Reichs getrennt wurde. Mit wenigen
Beschreibungen aber geschickt gewählten Worten erzählt die Autorin die
spannende und ereignisreiche Geschichte. Aufgrund der fehlenden
emotionalen Beschreibungen ist dieses Buch bestens geeignet für
Leser/innen, die aufgrund der Schwere Bücher über das Dritte Reich und
den 2. Weltkrieg sonst meiden würden.
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