Titel: Die Glücksschneiderin
Autorin: Ulrike Sosnitza
Verlag: Heyne
Erschienen: 14. Juni 2021
Seitenzahl: 382
Reihe: -Werbung, da Rezensionsexemplar
Inhalt
Der Stoff, aus dem die Liebe
ist
Clara hat sich ihren Traum
erfüllt und in Würzburg ein Nähcafé eröffnet. Dort gibt sie Nähkurse,
verwandelt alte Kleidungsstücke in neue und macht die Menschen mit
maßgeschneiderten Röcken, Jacken und Hosen glücklich. Auf einem Flohmarkt
findet sie eines Tages ein ganz besonderes Vintage-Kleid aus den
Zwanzigerjahren. Als sie es anprobiert, steht plötzlich Finn, ihre erste große
Liebe, vor ihr und behauptet, dass dieses Kleid ein Familienerbstück von ihm
sei. Mit einem Schlag kehrt das Gefühlschaos von damals wieder. Was will er mit
diesem Kleid? Und warum hat er sie vor vielen Jahren ohne ein Wort verlassen?
Fragen, die Claras Leben von Jetzt auf Gleich völlig durcheinanderwirbeln.
Quelle: Buchrückseite
Meine Meinung
Clara hat sich ihren Traum
erfüllt und führt gemeinsam mit ihrer Tante ein Nähcafé. Dabei kümmert sich Sonja
um Kuchen und auch ausgefallene Getränke, wohingegen Clara im Hinterzimmer maßgefertigte
Kleidung schneidert und Nähkurse anbietet. Immer auf der Suche nach alten
Kleidungsstücken, die sie zu etwas anderem umnähen kann, findet Clara ein
wunderschönes Vintage-Kleid auf dem Flohmarkt. Ihr Ex-Freund Finn erkennt dies
im Nähcafé wieder, weil es seiner Urgroßmutter Mimi gehört hat.
In vielerlei Hinsicht ist das
Buch eine Liebesgeschichte, natürlich, denn Finn hat Clara vor ein paar Jahren
ohne ein Wort verlassen und sie ist immer noch verletzt. Die beiden sehen sich
unter anderem durch Mimis Kleid wieder öfter und irgendwann kommt auch die
Sprache auf ihre Beziehung. Finns Erklärung für das unglückliche Ende fand ich
zunächst sehr fadenscheinig und im Laufe der Geschichte stellt sich auch
heraus, dass mehr dahinter steckte. Was genau passiert ist, wäre an dieser
Stelle ein fetter Spoiler, aber ich finde es gut, dass das wichtige Thema hier
so ausführlich thematisiert wurde. Außerdem hat mich dieser Aspekt sehr
überrascht! Etwas schade finde ich die darauffolgenden Geschehnisse, weil ich Finns Zurückhaltung genau wegen dem Trennungsgrund nicht verstehen kann.
Der weitere Verlauf zwischen Finn und Clara hat mich aber wieder versöhnlich
gestimmt.
Durch Claras Tätigkeit als
Schneiderin kommt auch das Thema Upcycling auf: Sie selbst näht z. B. aus alten
Hemden Babyschühchen und jeder kann bei ihr Nähkurse belegen um alte Klamotten
in etwas Neues zu verwandeln oder umzunähen, damit sie wieder perfekt passen.
Dabei sind auch einige Fakten über Fast Fashion und die Nachhaltigkeit von
Kleidung wunderbar in die Geschichte verwoben.
Damit verbunden hat mich auch die Erzählweise der
Autorin begeistert. Clara denkt oft in Vergleichen mit Nähen oder Kleidung.
Ihre Empfindungen wurden oft bildhaft mit ihre Leidenschaft beschrieben.
Dadurch zieht sich das Thema Nähen wie ein Faden durch die Geschichte (ha, ich
tu es nun auch!). Außerdem werden immer wieder Nähprojekte beschrieben und
Clara stellt jeden Tag eine Tafel vor die Tür des Cafés, auf der immer
unterschiedliche Sprüche im Bezug zum Nähen stehen. Und wie sagt Clara voller
Begeisterung: „Jeden Tag eine gute Naht.“ Die Wortspiele in dem Roman haben mir
immer wieder ein Lächeln entlockt. Das Lokalkolorit bezüglich Würzburg hat mir
ebenfalls sehr gut gefallen. Die Stadt und ihre Besonderheiten bilden einen
tollen Rahmen für die gemütliche Geschichte.
Fazit
Die Glücksschneiderin ist ein
wunderschönes Wohlfühlbuch, wie ein gemütliches Kissen, das aber viel mehr zu
bieten hat. Es hat ein paar sehr wichtige Themen in den Stoff verwoben, wie z.
B. Fast Fashion. Mit Claras Upcyclingideen und ihrer Begeisterung fürs Nähen
zieht sich dieses Thema wie ein roter Faden durch die Geschichte.
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