Autorin: Teresa Driscoll
Originaltitel: Recipes for Melissa
Verlag: Knaur
Erscheinungstag: 01. September 2015
Seitenzahl: 361
Reihe: --
Inhalt
Wie fühlt es sich an, wenn die Mutter ohne Abschied geht? Auch siebzehn Jahre nach deren Tod ist Melissa zutiefst verunsichert. Gerade hat sie den Heiratsantrag ihres Freundes Sam abgelehnt, obwohl sie ihn innig liebt. Da bekommt sie ein kleines Buch zugestellt. Von ihrer Mutter Ein Buch, das Melissa lehren kann, sich selbst zu vertrauen und den Menschen, die sie liebt.
Quelle: Klappentext Buchrückseite
Charaktere
Melissa ist 25 Jahre alt. Sie hat einen Freund und ihr steht eine wichtige berufliche Entscheidung an. Melissa ist eher ein kühler Charakter, der
Max ist Melissas Vater und arbeitet an der Universität. Er hat den Tod seiner Frau Eleanor besser verarbeitet als Melissa und ist momentan single.
Eleanor ist Melissas Mutter und Max Ehefrau, die vor 17 Jahren an Krebs gestorben ist. Eleanor hat sehr gerne gebacken.
Sam ist Melissas Freund. Er war schon lange in Melissa verliebt, weshalb es für ihn der nächste Schritt ist, sie zu heiraten. Er ist sehr loyal und immer für seine Familie und auch
Melissa da.
Meine Meinung
In „Für alle Tage, die noch kommen“ erzählt die Autorin die Geschichte von Eleanor, die mit Anfang 30 gestorben ist und eine Familie hinterlassen hat, von ihrer Tochter Melissa, die noch Jahre danach ihre Gefühle verleugnet und Eleanors Ehemann Sam, der seine große Liebe verloren hat. Als Eleanor weiß, dass ihr nicht mehr lange bleibt, gestaltet sie ein Buch, das Melissa bekommen soll, wenn sie erwachsen ist. Denn als Eleanor stirbt ist Melissa erst 8 Jahre alt. Um ihre wichtige Dinge mit auf den Weg zu geben und ihre erwachsenen Gedanken zu vermitteln, schreibt Eleanor dieses Buch. Darin sind Rezepte enthalten, die sie gerne gekocht hat, gemeinsame Erinnerungen an die Zeit des Kochens und ihre Gedanken und Gefühle bezüglich ihrer Krankheit und Melissa.
Dieses Buch wird von drei Protagonisten erzählt. Zunächst ist hier Melissa, die in der heutigen Zeit (2011) 25 Jahre alt ist, mit ihrem Freund Sam zusammenwohnt und von ihm einen Heiratsantrag bekam, den sie abgelehnt hat. Melissa erhält an ihrem Geburtstag überraschend einen Anruf eines Anwalts, der ihr ein Buch von ihrer Mutter gibt. Die Abschnitte dieses Buches werden auch teilweise abgedruckt. Hierdurch erzählt Eleanor, wie sie den Knoten in ihrer Brust entdeckt und die letzten Monate verbracht hat (1994). Während dieser Zeit ist das Rezeptbuch für Melissa entstanden. Als dritte Erzählperspektive dient Max. Max schildert hier hauptsächlich seine Ängste um Melissa und seine Beziehungen, die er momentan hat bzw. anfangen möchte. Wer von den Dreien die Geschehnisse erzählt und wann diese passieren, ist immer über dem Kapitel vermerkt.
Teresa Driscoll kann die Charaktere in diesem Roman, wie deren Gefühle gut beschreiben. Trotzdem fand ich Melissas Gefühlslosigkeit störend. In ihren Kapiteln wurden kaum Empfindungen beschrieben, außer, dass sie wahnsinnig aufgewühlt und geschockt war, so ein Buch zu erhalten. Deshalb haben mir die Passagen ihrer Mutter Eleanor am besten gefallen. Hier war so viel Angst, ihre kleine Familie zurücklassen zu müssen, und Liebe ihrer kleinen Tochter gegenüber zwischen den Zeilen versteckt. In Max‘ Kapiteln war vor allem am Ende hin sehr viel Hin- und her zwischen seinen Gefühlen zu seiner Kollegin aber auch Zweifel, weil die letzte Beziehung mit einer Kollegin nicht funktioniert hat. Es hat mir gut gefallen, dass Max zwar traurig ist Eleanor verloren zu haben, aber trotzdem sein Leben weitergelebt und auch ein paar Beziehungen mit anderen Frauen geführt hat. Hier wären seine Zweifel vielleicht verständlicher gewesen, wenn er wegen Eleanor Gewissensbisse hätte, sodass sie nicht ganz so störend gewesen wären.
Der rote Faden vom Verlust der Mutter bzw. Ehefrau war im ganzen Buch über da. Kombiniert mit dem jetzigen Leben - 17 Jahre danach - ergibt dies eine schöne Geschichte über den Verlust eines geliebten Menschen und der Akzeptanz, dass eben dieser nicht mehr da ist. Manchmal waren mir aber ein paar Details zu viel, die zu weit von dem Thema des Buches abgeschweift sind. Deshalb hat es mich kaum interessiert, dass Max Angebetete einen Sohn hat der, typisch Teenager, momentan etwas schwierig ist. Auch ein Detail von Sams und Melissas gemeinsamen Urlaub zu Beginn des Buches wurde leider nicht mehr aufgegriffen. Die Probleme von Sams Bruder habe ich gerne gelesen, weil ich so Sam besser kennenlernen konnte und er mir dadurch sehr sympathisch wurde, trotzdem hätte man diese Szenen weglassen oder vielleicht sogar ausbauen sollen.
Das letzte Drittel des Buches hat mir besser gefallen, weil ich hier endlich mit der Protagonistin Melissa etwas warm wurde. Hier hat sie endlich etwas gefühlt und deshalb u. a. impulsiv gehandelt. Teresa Driscoll hat hier insbesondere einen Aspekt zu perfekt dargestellt. Zwar hat Melissa hier Verantwortung gegenüber ihren Gefühlen übernommen und sich gründlich überlegt, wie sie handeln soll, aber dies hat nicht wirklich zu ihrem bis dahin beschriebenen Charakter gepasst. Nichtsdestotrotz habe ich mit den Charakteren mitgelitten und mich gefreut, dass die Geschichte so gut für sie alle endet.
Das letzte Drittel des Buches hat mir besser gefallen, weil ich hier endlich mit der Protagonistin Melissa etwas warm wurde. Hier hat sie endlich etwas gefühlt und deshalb u. a. impulsiv gehandelt. Teresa Driscoll hat hier insbesondere einen Aspekt zu perfekt dargestellt. Zwar hat Melissa hier Verantwortung gegenüber ihren Gefühlen übernommen und sich gründlich überlegt, wie sie handeln soll, aber dies hat nicht wirklich zu ihrem bis dahin beschriebenen Charakter gepasst. Nichtsdestotrotz habe ich mit den Charakteren mitgelitten und mich gefreut, dass die Geschichte so gut für sie alle endet.
Fazit
„Für alle Tage, die noch kommen“ ist ein gefühlvoller Roman, der über Melissa, Eleanor und Max erzählt. Eleanors Idee und ihr Geschriebenes im Rezeptbuch haben mir sehr gut gefallen. Auch das Zusammenwirken von der Vergangenheit (1994) bevor Eleanor starb und der jetzigen Zeit (2001), in der sich Melissa und Max weiterentwickelt haben, wurde gut aufeinander abgestimmt. Trotzdem haben mich einige Details, die von dem Verlust der Mutter bzw. der Ehefrau etwas abgelenkt haben, gestört. Auch das Ende war etwas zu perfekt, auch wenn es positiv für Mellissa und Max ausgefallen ist.
3,5 von 5 Buchstabenhaufen
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