Samstag, 4. Januar 2014

{Rezension} Die Geächteten von Hillary Jordan

Titel: Die Geächteten
Autor: Hillary Jordan
Originaltitel: When she woke
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsjahr: 22. November 2013
Seitenzahl: 416
Reihe: --










                                             Inhalt                                            
 
Im Amerika der nahen Zukunft werden Verbrecher nicht eingesperrt, sondern ihre Hautfarbe wird durch die Injektion eines Virus verändert. Die Farbe verrät, welches Vergehen sie begangen haben: Gelb steht für Diebstahl, Blau für Pädophilie, Rot für Mord. Gemeinsam ist den so genannten Verchromten: Sie haben keinerlei Rechte. Jeder darf sie schlagen, vergewaltigen, töten. Hannah ist eine Rote. Sie wurde als Mörderin gekennzeichnet. Nun ist sie vogelfrei und ihr Überlebenskampf beginnt.


                                          Charaktere                                         
 
Hannah ist zwischen 25 und 30 Jahre alt und wurde sehr katholisch aufgezogen. Sie fühlt sich dadurch in bestimmte gesellschaftliche Formen gezwängt. Indem sie heimlich „freizügige“ Kleider für sich näht, entflieht sie so für kurze Zeit der Realität.  Hannah hat ihr uneheliches Kind abgetrieben, weshalb sie durch die rote Verchromung  als Mörderin gekennzeichnet wurde. Sie ist sehr mutig und stark.
Kayla ist auch eine „Rote“. Nach der Verchromung ist sie Hannahs beste Freundin und Vertraute. Auch sie ist stark und hält die psychische Belastung durch die Verchromung gut aus, jedoch ist sie manchmal etwas pessimistisch.
Weiterhin treten noch Hannahs Familie, die jedoch nur ab und zu in der Handlung verstrickt sind; und Personen, die ich hier wegen der Spoilergefahr nicht aufführen kann, auf.



 
                                       Meine Meinung                                      
 
Die Geschichte wird aus Hannahs Sicht mittels der personalen Erzählperspektive beschrieben. Anfangs lernt man Hannah kennen, während sie im Gefängnis in einer Zelle eingesperrt ist und sich an ihre neue Hautfarbe gewöhnen muss. Dabei erzählt sie in Rückblenden, wie sie den Vater ihres getöteten Kindes kennengelernt, sich in ihn verliebt und später die Abtreibung vorgenommen hat. Auch nach der Entlassung aus der kurzen Haft, erinnert sie sich immer wieder an die Zeit, bevor sie verchromt wurde.
Hillary Jordan schreibt die Handlung sehr flüssig. Auch die Spannung wurde gut aufgebaut, sodass man nie wusste, was als nächstes passiert und deshalb das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Einige Geschehnisse am Ende des Buches wurden aber etwas zu schnell abgehandelt.
Die Idee, dass nur Schwerverbrecher und Wiederholungstäter eine Haftstrafe leisten müssen und die meisten Straftäter verchromt, d. h. je nach Straftat eine neue Hautfarbe bekommen, und wieder entlassen werden, ist sehr interessant und gut durchdacht. Leider spielen in der Handlung nur „Rote“, also Mörder eine Rolle, die nicht aufgrund von Brutalität gehandelt haben. Jedoch hat die Autorin immer wieder versucht auch andere Verchromte in die Situationen einfließen zu lassen. In dieser zukünftigen Welt spielt auch die Religion eine sehr große Rolle. Von einer religiösen Erziehung bis zu fanatischen Glaubensgemeinschaften ist alles enthalten.


 
                                              Fazit                                              
 
Hillary Jordan beschreibt ein erschreckendes Zukunftsszenario, in dem Straftäter eine rote, blaue, gelbe etc. Hautfarbe erhalten und auf die für sie nun gefährlichen Straßen entlassen werden. Dabei liegt der Scherpunkt der Erzählung auf Hannahs Geschichte und ihrem Leben nach der Verchromung.

4 von 5 Buchstabenhaufen

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