Samstag, 31. Mai 2014

{Rezension} Alice, wie Daniel sie sah von Sarah Butler

Titel: Alice, wie Daniel sie sah
Autorin: Sarah Butler
Originaltitel: Ten Things I've learnt about Love
Verlag: Droemer
Erscheinungsjahr: 2013
Seitenzahl: 315
Reihe: --














                                                 Inhalt                                                

Für den obdachlosen Daniel ist jeder Buchstabe mit einer Farbe verbunden. Seit Jahren streift er durch London und sammelt Papierschnitzel und andere achtlos weggeworfene Dinge in den Farben, die den Namen seiner Tochter bilden: Eisblau für A, Gold für L, Rosa für I, Dunkelblau für C, Grau für E - Alice. Daraus formt er kleine Kunstwerke, die er für sie in der Stadt verteilt. Daniel hat seine Tochter noch nie getroffen. Bis ihm der Zufall eines Tages ihre Adresse zuspielt.


                                             Charaktere                                            
 
Alice fast 30 Jahre alt und ruhelos. Sie fühlt sich nirgends richtig zu Hause, weshalb sie viel reist.
Daniel ist ein Obdachloser und überall in London unterwegs. Dort findet er viele verlorengegangene Dinge, die er sammelt. Für Daniel haben alle Buchstaben Farben, wofür er oft die gefundenen Dinge farblich zusammenbindet um ein Wort zu bilden.
Cee und Tilly sind Alices Schwestern, die beide ca. 10 Jahre älter sind als sie. Die zwei Geschwister wohnen in der Nähe ihres Elternhauses und kümmern sich jeden Tag um ihren kranken Vater. Cee ist verheiratet und hat zwei Kinder.





                                           Meine Meinung                                          

Alice kehrt von einer langen Reise nach Hause zurück, da ihr Vater sterbenskrank ist. Nach dessen Tod müssen sich seine drei Töchter in ihren Leben ohne ihn erst wieder zurechtfinden. Jede von ihnen versucht dies auf ihre eigene Weise. Alice wird dadurch oft in die Vergangenheit zurückgeworfen – in die Jahre, nachdem ihre Mutter gestorben ist und jene, die sie glücklich mit ihrem Freund Kal verbracht hat. Auch Daniel denkt oft an seine große Liebe, seine Kindheit und an die Ehe seiner Eltern zurück. Gefangen von der Vergangenheit versuchen Alice und Daniel ihren Weg für die Zukunft zu finden, wodurch sich irgendwann ihre Wege kreuzen….
Sarah Butler erzählt die Geschichte von Daniel, der auf der Suche nach seiner Tochter ist, und Alice, die auf der Suche nach einem Ort ist, an dem sie sich wohlfühlt. Daniel lebt auf der Straße und hat keine Perspektiven mehr, einzig die Hoffnung seine Tochter zu finden und ihr gegenüberstehen zu können, lässt ihn am Leben festhalten. Alice hingegen ist orientierungslos und sucht einen Ort, den sie „zu Hause“ nennen kann und einen Freund, mit dem sie gerne für viele Jahre zusammen wäre.

Abwechselnd wird aus Alices und Daniels Sichtweise deren Erlebnisse aufgeführt. Hierfür wurde bei beiden die Ich-Perspektive verwendet. Dass es sich um zwei unterschiedliche Charaktere handelt, ist sehr gut an den jeweiligen Passagen der beiden zu erkennen. Auch wenn man alle Gedanken und Emotionen von Alice erfährt und nachvollziehen kann, so sind ihre Erzählungen doch etwas distanzierter. Daniels Beschreibungen hingegen sind von der Welt der Farben gekennzeichnet. Außerdem denkt er sich zu Personen oder Dingen, denen er begegnet, Geschichten aus, die die Personen bzw. Dinge dahin geführt haben, wo sie auf Daniel stoßen.
Am Anfang jeden Kapitels gibt es eine Liste, die „10 Dinge, die…“ aus dem Leben des entsprechenden Protagonisten aufführt. Bei diesen kurzen Aufzählungen handelt es sich um bloße Fakten, jedoch kann man den jeweiligen Charakter dadurch viel besser kennenlernen.
Dieser Roman ist ein wunderbares Buch, dass vom Leben und dessen unterschiedliche Facetten erzählt. Neben Alice und Daniel spielen noch Alice Familie und andere Obdachlose eine Rolle. Deren Geschichten wurden wunderbar mit Alices und Daniels verwoben.
Das Ende ist unmöglich zu erraten und kommt sicher nicht, wie man es sich vielleicht erhoffen mag. Trotzdem hat der Ausgang der Geschichte etwas Magisches.





                                                  Fazit                                                 

„Alice, wie Daniel sie sah“ erzählt die Geschichte von Daniel und Alice, die beide auf der Suche sind. Dabei stellt Sarah Butler deren Empfindungen und Gedanken in besonderer Weise dar, wodurch der Roman eine wunderbare Geschichte über die verschiedenen Facetten des Lebens wird.

 4 von 5 Buchstabenhaufen

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