Dienstag, 10. September 2013

{Rezension} graffiti moon von Cath Crowley

                                        Inhalt                                       

Lucys Herz gehört Shadow, dem geheimnisvollen Graffiti-Künstler, dessen Werke über die ganze Stadt verteilt sind - dabei hat sie ihn noch nie gesehen. Irgendwo da draußen streicht er herum und sprüht Leben an die grauen Wände, und sein Freund Poet verfasst die Gedichte dazu.
Als der seltsame Ed Lucy verspricht, sie Shadow vorzustellen, folgt sie ihm durch die Nacht, von Party zu Party, von Bild zu Bild. Und diese eine Nacht ändert alles, denn auch Ed hat ein Geheimnis, auf das Lucy nie gekommen wäre. 








                                                 Charaktere                                                
 
Lucy ist eine ganz normale Jugendliche, abgesehen von ihrem kindischen Verhalten, da sie sich immer wieder vorstellt ihren Körper verlassen zu können und dies auch versucht. Außerdem ist sie in machen Angelegenheiten etwas schwer von Begriff. Ihr Vater ist aus dem Haus ausgezogen und wohnt im Schuppen. Daraufhin fragt Lucy ihre Mutter, ob sie sich scheiden lassen werden. Nachdem die Mutter mit einem begründeten „Nein“ geantwortet hat und Lucy ihren Vater nachts aus dem Elternschlafzimmer schleichen sieht, fragt sie immer wieder nach, obwohl sie die sehr geringe Wahrscheinlichkeit einer Scheidung schon längst kapiert haben müsste. Außerdem denkt ihre Freundin, dass sie Weissagen kann, weshalb Lucy sie zu ihren Eltern befragt hat. Diese meint, dass sie sich scheiden lassen. DAS denkt Lucy ja auch, aber nein, sie ist sauer auf ihre Freundin, weil sie sowas gesagt hat.
Jazz ist Lucys beste Freundin. Bis auf die Tatsache, dass sie fest davon überzeugt ist, die Zukunft voraussagen zu können, ist sie auch eine ganz normale Jugendliche, die unheimlich gerne einen Freund hätte. Jazz ist etwas schräg, aber im positiven Sinne.
Ed ist Shadow, der Graffiti-Künstler. Er hat die Schule abgebrochen und hat in einem Farbenladen gejobbt, bis der Besitzer gestorben ist. Trotzdem hat der in sich gekehrte Charakter auch tiefgründige Gedanken und malt diese in der ganzen Stadt mit Graffitis an die Wand.
Leo ist Eds bester Kumpel und der legendäre Poet, der unter den Graffitis von Ed kleine Sprüche sprüht. In seinen Gedichten verarbeitet er auch seine Gefühle und Gedanken. Wie Lucy einmal sagt, kann er auch ein „Sozialkritiker“ sein.




                                                 Meine Meinung                                                
 
„graffiti moon“ wird aus verschiedenen Ich-Perspektiven beschrieben. Das erste Kapitel wird aus Lucys Sicht erzählt, die alles dransetzt, den geheimen Sprayer namens „Shadow“ zu finden, in den sie unsterblich verliebt ist, obwohl sie ihn nicht kennt. Dann wird aus Es Sicht das Geschehen beschrieben. Sofort nach dem ersten Satz, ist dem Leser klar, dass er der unsichtbare Shadow ist. Ab und zu wird ein Kapitel aus der Sicht von Poet geschrieben, wobei darin nur kurze Gedichte enthalten sind. Ich verstehe nicht, warum dort „Poet“ und nicht „Leo“ am Kapitelanfang steht, da dem Leser sofort am Anfang des Buches klar ist, dass Eds bester Freund Leo der Poet ist.
  Die Charaktere sind alle nicht wirklich altersgerecht. Welche Jugendliche behauptet von sich, die Zukunft vorhersagen oder sich durch bloßes Wunschdenken aus dem Körper lösen könnte? Außerdem verliebt sich Lucy in einen Typen, den sie bisher noch nie getroffen hat, was ich nur teilweise verstehen kann. Einerseits finde ich es etwas komisch sich mit ca. 17 Jahren in jemanden zu verlieben, den man noch nie gesehen hat und keinerlei Kontakt hatte; andererseits verstehe ich es, dass sie von den Graffitis magisch angezogen wird und von diesen sehr beeindruckt ist, was für mich aber noch nicht „die Liebe des Lebens“ darstellt, wie Lucy zu meiner Bestürzung wirklich denkt.

Die Graffitis werden in dem Buch sehr genau beschrieben. Mindestens acht Graffitis hat sich die Autorin ausgedacht, welche wirklich außergewöhnlich sind. Zum Beispiel hat Ed ein Graffiti gesprüht, das aus drei Bildern besteht. Auf dem ersten Bild steht ein Junge, der per Anhalter mitgenommen werden möchte. Auf dem zweiten  wird er von einem Auto mitgenommen. Auf dem dritten Bild, ist ein Auto zu sehen, das davonfährt und als Nummernschild „Psycho“ auf der Rückseite stehen hat. Andererseits finde ich Eds Charakter sehr gut geschildert und dargestellt. Ed hat die Schule zwar abgebrochen und kämpft gegen eine Lese-/Rechtschreibschwäche, jedoch sind seine Gedanken sehr tiefgründig. Er stellt in diesem Buch nicht den „dummen Schulabbrecher“ dar, der lieber Drogen und Alkohol konsumiert, ein Schlägertyp und zu Faul zum Lernen ist – nein, abgesehen von der Lese-/Rechtschreibschwäche hat er die Schule geschmissen um arbeiten gehen zu können, da er und seine Mutter zu dieser Zeit wirklich mehr als knapp bei Kasse waren.

Was mich hingegen an dem Buch anfangs gestört hat, ist die Tatschache, dass der Leser von der dritten Buchseite an weiß, wer hinter Shadow und Poet wirklich steckt. Ich erwartete, dass die Autorin von da an kein Lesevergnügen in das Buch mehr einbauen kann - was aber glücklicherweise nicht der Fall war. Cath Crowley erzählt, wie Ed und Lucy viel Zeit miteinander verbringen und sich während einer Nacht immer näher kommen. Außerdem kennen sich die beiden schon von früher und  akzeptieren die Gegenwart des jeweils anderen zunächst, obwohl ihr damaliges Date ein richtiger Reinfall war. Daraufhin verbringen die beiden viele Stunden miteinander, in denen sie sich näher kennen- und auch lieben lernen. Auch wenn die Charaktere nicht optimal waren, so kann Cath Crowley doch mit der Liebesgeschichte punkten, die richtig gut dargestellt und ausgebaut war.

Im ganzen Buch über herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Ich weiß nicht, wie genau Cath Crowley diese durch ihren Schreibstil geschaffen hat, aber sie vermittelt dem Leser ein wahnsinniges Gefühl, während er Lucy und Ed durch die Buchseiten begleitet und hebt so die Qualität der Geschichte an.



                                                          Fazit                                                         
 
Auch wenn „graffiti moon“ fast nur schwache Charaktere hat, so kann das Buch mit einer realistischen und zarten Liebesgeschichte überzeugen. Außerdem kann die Autorin mit  außergewöhnlichen Graffiti-Ideen punkten. Die wunderbare Atmosphäre, die im ganzen Buch über herrscht, macht es erst zu einem einmaligen Leseerlebnis.


4,5 von 5 Buchstabenhaufen

2 Kommentare:

  1. Danke für diesen Tipp! Ich habe das Buch schon eine Weile auf dem Schirm, aber war bisher noch nicht ganz überzeugt. Schade dass die Charaktere eher schwach sind, aber auf die Atmosphäre bin ich echt gespannt :-)

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    1. Die Jungs waren echt ok, aber die Mädels teilweise unrealistisch.
      Hab vorher auch schon so viele neg Rezis gelesen, aber ich wollte mich einfach selbst überzeugen....

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